"Mit großer Freude" blicken die Altstadtfreunde auf 2008 zurück. Dies schreibt ihr Vorsitzender Hansjürg Hensler im aktuellen Altstadtbrief. Schwanengelände, Bäckerstraße 9 und den St. Mang-Platz führt er als positive Punkte an. Freilich legt Hensler auch dar, wo es aus Sicht des Vereins noch hakt: Vor allem Verkehrs-Probleme spricht er an - etwa auf dem Rathausplatz und in der Bahnhofstraße.
"Eine Sehenswürdigkeit von nationaler Bedeutung" könnte auf dem entstehen, meint Hensler. Bei den Funden aus Römerzeit und Mittelalter wäre ein einfaches Auffüllen viel zu schade. Vermeiden wollen die Altstadtfreunde indes einen Auf- oder Überbau auf dem künftigen Platz.
Tiefgarage eine gute Alternative
Hart ins Gericht geht Hensler mit Kritikern, die den Wegfall einiger Parkplätze rund um den St. Mang-Platz beklagen: "Wenn im 21. Jahrhundert immer noch Autofahrer betonen, sie würden nicht gerne in Tiefgaragen oder Parkhäuser fahren, so ist diesen Zeitgenossen dringend vom Gebrauch von Kraftfahrzeugen abzuraten."
Der Baufortschritt in der Bäckerstraße 9 lasse eine wunderbare Ergänzung des neuen Ensembles mit dem Neubau auf dem Schwanengelände erwarten. Wenn der Stadtjugendring aus der Kronenstraße umzieht, könne die Suttschule ideal erweitern.

Ausstellung, Gedenkveranstaltung und Zeitzeugendiskussion
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Die geplante Gegenverkehrslösung in der Reichsstraße sei in Ordnung. All das "Gezeter" über das vermeintlich riesige Verkehrsaufkommen in diesem Bereich wäre laut Hensler beendet, wenn die Abbiege-Gebotsschilder auf dem Rathausplatz beachtet würden. Dort wünscht sich der oberste Altstadtfreund häufigeren Einsatz von Polizei und Verkehrsüberwachung.
Zwischen Hirnbeinstraße und Beethovenstraße stellt sich der Verein eine Fußgängerzone mit integrierter Busspur vor. Als "eine Schande für unsere Stadt" bezeichnet Hensler den Bereich Brauhausgelände, altes Hypo-Gebäude und das "marode Quelle-Monstrum im Kontext mit Zentralhaus und Illerkauf".
Für Burghalde und Beginenhaus werden zum wiederholten Male Gesamtkonzepte angemahnt. Einen Quartiersmanager - kompetent in Fragen zu Sanierungen und Immobilien - könnten die Bewohner der Altstadt brauchen, heißt es weiter.