Barack Obama, der frisch gebackene amerikanische Präsident, zeigt auch in Sonthofen Wirkung. Seinen markigen Spruch "Yes we can" übersetzte Bürgermeister Hubert Buhl beim Neujahrsempfang von Stadt und Bundeswehr in der Jägerkaserne auf gut allgäuerisch mit "Ja, mir kinnets!" Die zahlreichen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Militär ermunterte Buhl, Stadt und Region für die Kinder und Enkelkinder über alle Krisen hinweg "lebenswert zu gestalten".
Die passenden "Ausführungsbestimmungen" lieferte Oberst Wolfgang Klos, Standortältester und Kommandeur der ABC- und Selbstschutzschule, mit der Empfehlung, jeden Tag anzurichten aus "einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor". Das pfiffige Rezept, so räumte er ein, stamme allerdings nicht aus der eigenen Küche, sondern von Mutter Goethe.
Als eine "Jahrhundertchance" für Stadt und Region bezeichnete Bürgermeister Buhl die Entscheidung des Verteidigungsministers, die Burg weiterhin militärisch zu nutzen und die Gelände von Jäger- und Grüntenkaserne freizugeben. Jetzt gelte es, "Kräfte zu bündeln und eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen".
Erfreulich sei zudem, dass die enorme Investitionstätigkeit in der Generaloberst-Beck-Kaserne für eine wirtschaftliche Belebung sorgen werde. Oberst Klos kündigte an, dass bereits in diesem Jahr der Startschuss für die ersten Baumaßnahmen fallen werde.
Die Verlegung der Schule für Feldjäger und Stabsdienst werde "schwerpunktmäßig" im dritten Quartal 2009 stattfinden. Endgültig abgeschlossen werde der Umzug im Jahr 2011 sein. Die Schule werde sich noch heuer "standesgemäß" verabschieden mit einem Konzert der Bundeswehr-Big-Band im Mai, einem militärischen Appell im Juni und einer abendlichen Serenade auf der "Burg" im Rahmen des Euregio-Musikfestivals. Wolfgang Klos versprach, dass die verbleibenden Soldaten altbewährte Traditionen wie Burgführungen oder Oktoberfest weiterführen werden.
In Folge der "einmaligen Zukunftschance" durch die Veränderungen am Bundeswehrstandort wolle die Stadt, so der Bürgermeister, auch heuer ihre "Hardware und Software" weiter voranbringen. Buhl verwies auf Investitionen in Gymnasium und "Schulzentrum" an der Hindelanger Straße, die eine hohe Qualifizierung der Kinder sicher stellten. Zusätzliche Betreuungsangebote von der Kinderkrippe bis zur Ganztagsschule, Hochwasserschutz und Umbau des Hauses Oberallgäu seien weitere Schwerpunkte in 2009. Um diese Ziele erreichen zu können, seien alle gefordert, meinte Buhl: "Jeder an seinem Platz nach den gegebenen Talenten und Ressourcen."