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Großbrand in Mühle

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Großbrand in Mühle

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    Von Reinhold Radloff Schwabmünchen/Buchloe - Es war der größte Feuerwehreinsatz dieses Jahres im Landkreis Augsburger Land nach der Hochwasserkatastrophe im Frühjahr. 'Großbrand in der Demharter-Mühle in Schwabmünchen.' Diese Meldung ging gegen 4.40 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag bei der Einsatzzentrale der Polizei ein. Sofort lief eine gigantische Aktion mit zu Spitzenzeiten acht Feuerwehren, 30 Fahrzeugen und 150 Mann an. Genau beim Eintreffen der Schwabmünchner Feuerwehr zündete der Brand durch und es schlugen mehrere Meter hohe Flammen aus dem Dach. Knapp 30 Meter ragt das Silogebäude der Demharter Mühle in die Höhe, eines der höchsten Gebäude von Schwabmünchen. Sofort war klar: Dem Brand konnte man nur erfolgreich mit Hilfe mehrerer Drehleitern zu Leibe rücken. Neben den heimischen Wehren, Großaitingen und Langerringen wurden auch noch Buchloe und Bobingen alarmiert. Die Brandbekämpfung bei großer Hitze aus nächster Nähe aus den Drehleiterkörben und vom Boden war das eine. Die andere Aufgabe lautete: Sicherung der angebauten und nicht Brand geschützten Gebäude. Problematisch gestaltete sich auch, das Übergreifen des Feuers durch Funkenflug auf die Nachbargebäude zu verhindern. Deshalb wurden die Bewohner auch vorsichtshalber evakuiert. 'Es wurden keine anderen Häuser im Mitleidenschaft gezogen', erklärte Einsatzleiter Hubert Prechtl, während riesige stinkende Rauchschwaden gen Osten zogen. Rund zwei Stunden dauerte es, bis die Feuerwehrler auch die letzten Glutnester im Kraftfutterwerk nicht aus, aber im Griff hatten. Noch am Samstagabend rauchte es aus dem Maschinenturm. Schon vormittags war ein riesiger Autokran angerollt. Mit seiner Hilfe wurden das Dach des Silos aufgerissen, Teile des Holzdachstuhls entfernt und anschließend ein Container eingeführt. Fünf Mann schaufelten dann Brandschutt heraus. 'Unsere größte Sorge ist, dass jemand abstürzen könnte', meinte Prechtl. Es ging alles gut. Bis Mittag waren alle Wehren bis auf die Schwabmünchner abgerückt. Erst als es dunkel wurde, hatten auch die verbliebenen 25 Mann ihre Arbeit erledigt und stellten anschließend nur noch eine Feuerwache.

    Eventuell technischer Defekt Zur Brandursache wollte weder Feuerwehr noch Polizei eine Aussage treffen. Zunächst ging man allerdings von einem eventuellen technischen Defekt aus. Ebenfalls wollte niemand bestätigen, dass die große Hitze beim Brand die Stahlkonstruktion so stark beschädigt hat, dass das Gebäude abgerissen werden muss. Man geht aber davon aus, dass der Maschinenturm mit Inhalt völlig unbrauchbar ist und abgetragen werden muss. Die Feuerwehr sperrte aus Sicherheitsgründen trotzdem die Straße halbseitig ab. Was mit den vielen Tonnen Siloinhalt geschieht, ist noch völlig unklar. Wenn sie verunreinigt, feucht oder auch nur geruchlich beeinträchtigt sein sollten, dann sind sie praktisch wertlos und müssen entsorgt werden. Nach dem derzeitigen Stand schätzt der Eigentümer, dass der Betrieb für ein halbes bis ein dreiviertel Jahr für den Wiederaufbau benötigt.

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