Eigentlich lautet Andreas Haggenmüllers Lebensphilosophie frei übersetzt etwa "Lass uns einen Gang runter schalten" ("lets slow down the world a little bit"). In den letzten Wochen allerdings kam sein Motto nicht zum Tragen. Vielmehr häkelte der 23-Jährige in seiner kleinen Dachwohnung, bis die Nadel glühte: Die vermutlich größte Häkelmütze der Welt entstand.
Am Sonntag soll das 50 Kilo schwere bunte Wollpaket einen riesengroßen Kopf aus Schnee zieren, der an der Bergstation des Ofterschwanger Horns entsteht. Zwei Steinmetze, die Andreas Haggenmüller während seiner Arbeit beim Igluhotel am Nebelhorn kennengelernt hat, werden das Riesengesicht aus dem Schnee schälen. Als der 23-jährige Medienberater eine ihrer Kreationen hoch über Oberstdorf sah, kam er auf die "Schnapsidee": Mit Mütze, so dachte er, würde der Kopf noch viel cooler wirken.
Wolle für 1500 Euro
Und wenn sich Andreas etwas in den Kopf gesetzt hat, kriegt ers nicht mehr so schnell raus. Also bestellte er für 1500 Euro Wolle in Rot, Grün, Blau und Weiß - und häkelte im Oktober letzten Jahres mit der Nadel Größe 15 drauf los.
Bis auf eine vorweihnachtliche Pause arbeitete er zwischen 150 und 200 Stunden an der größten handgefertigten Häkelmütze der Welt - davon ist Andreas jedenfalls überzeugt. Denn im Guinnessbuch der Rekorde ist nur eine "größte Mütze der Welt" verzeichnet, und die besteht aus Stoffresten.
Neun Meter Umfang hat Andreas Häkelmonster jetzt - und einige Wollknäuel will er bis zum Wochenende noch verarbeiten.
Ab 13 Uhr am Sonntag, 22. Januar, wird der dazu passende Kopf aus Schnee gebaut - auch ein Werbegag für den 23-Jährigen, der sich einen Teil seines Lebensunterhalts mit den trendigen Häkelmützen auf Bestellung verdient.