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Artikel: Grenzenloses Miteinander

21. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Walderlebniszentrum Neuer Parkplatz eröffnet - Rechtsstreit beigelegt

Füssen/Pinswang | raf | Was lange währt, wird endlich gut - für den neuen Parkplatz des Füssener Walderlebniszentrums (WEZ) lautet diese Weisheit abgewandelt: Was mehrere Gerichtsinstanzen passieren muss, dauert fast zwei Jahre länger. Diese Zeitspanne war nötig, bis die gut 80 Stellflächen auf Tiroler Flur nach einem Einspruch von Anliegern angelegt werden durften. Die Freude der Verantwortlichen konnte dies gestern bei der Freigabe des Parkplatzes aber nicht trüben.

Im Gegenteil. Die Stellflächen - errichtet auf Pinswanger Flur, aber auf Füssener Grund - wurden von allen Beteiligten als "Paradebeispiel für grenzüberschreitendes Miteinander" gefeiert. Walter Ganseneder, Vorsitzender des WEZ-Trägervereins, war vom Tiroler und Ostallgäuer Gemeinschaftswerk begeistert - und staunte, wie schnell im Vergleich zu deutschen Gerichten der Instanzenweg in Österreich gehen könne. Wobei Pinswangs Bürgermeister Klaus Wechselberger hier viel beschleunigt habe.

Hintergrund: 2006 hatte der Wankmiller-Clan Einspruch gegen die Parkplatz-Pläne eingelegt, weil er laut Wechselberger seine dortigen Weiderechte für Kühe und Hühner verletzt sah. Diese Rechte sind verknüpft mit den ehemaligen Tiroler Grenzgebäuden, die von Mitgliedern der Gruppierung bewohnt werden.

Bis zum Bundesverfassungsgerichtshof in Wien ging der Rechtsstreit, auch zivilrechtliche Schritte wurden unternommen - am Ende stand ein Vergleich, bei dem laut Wechselberger die Weiderechte großflächig abgelöst wurden.

Dass der neue Parkplatz am Lechufer dringend nötig sei - daran ließ gestern niemand einen Zweifel. "Das WEZ ist nach Neuschwanstein der größte Magnet hier", verwies Ganseneder auf die jährliche Besucherzahl von weit über 60000.

"Echt a gscheite Idee", lobte Katharina Schall, stellvertretende Bezirkshauptfrau von Tirol, das Projekt, ebenso wie Füssens Zweite Bürgermeisterin Uschi Lax.

Es sei ein "steiniger Weg" gewesen bis zur Realisierung der rund 80000 Euro teuren Stellflächen (finanziert großteils von EU und dem Land Tirol), so Wechselberger. Bleibe nur zu hoffen, dass nicht schon bald Parkplatz Nummer drei nötig werde.