Kempten | mor | Ein Gremium am Scheideweg: Nicht nur für die in Kempten lebenden Ausländer, sondern auch für Aussiedler soll der Ausländerbeirat künftig Ansprechpartner sein. Wie es bei der jüngsten Beiratssitzung hieß, soll das Gremium dazu auf breitere Basis gestellt werden und dann auch Mitglieder aus dem Kreis der Aussiedler beinhalten. Diese seien zwar deutsche Staatsangehörige - bei der Integration gebe es allerdings eine ähnliche Problematik wie bei den Ausländern. In Kempten leben derzeit rund 8000 Ausländer und noch einmal so viele Aussiedler.
Vor 40 und sogar noch vor 20 Jahren seien die Ausländer hauptsächlich Gastarbeiter gewesen, meinte Siegfried Oberdörfer dazu. Nun aber gebe es eine veränderte Konstellation - und so müsse dem auch Rechnung tragen. Immerhin hätten mittlerweile rund fünf Prozent der Bevölkerung Migrationshintergrund. Bürgermeister Josef Mayr war ähnlicher Meinung: "Man muss die Plattform verbreitern. Das Bestreben des bisherigen Ausländerbeirats ist eine funktionierende Stadtgesellschaft gewesen - dies sollte auch das künftige Ziel sein."
Um allen in Kempten vertretenen Gruppierungen gerecht zu werden, soll das Thema nun in einem Arbeitskreis diskutiert werden.
Bei der anschließenden Diskussion wurde Oberdörfer nach der Zusammensetzung des künftigen Gremiums befragt. Ihm zufolge soll der Beirat weiterhin 13 Mitglieder aus Stadtrat, Wohlfahrtsverbänden und Bevölkerung haben. Unter anderem sollten drei Vertreter aus der Gruppe Aussiedler kommen, von türkischer Seite ebenfalls drei oder vier Personen. Spätestens im Dezember soll das Thema im Stadtrat und erneut im Ausländerbeirat besprochen werden.