Kempten (mr). - Die fünfjährige Clara fühlte mit der Gottesmutter: Nach dem Kinderkreuzweg in der Krypta von Sankt Lorenz in Kempten stellte sie mit ernster Mine fest: 'Schlimm, wenn eine Mutter die Kreuzigung des eigenen Sohnes miterleben muss.' Auch Jennifer (10), mit religiösen Dingen gut vertraut, findet schon den langen Leidensweg vor dem Kreuzestod immer wieder 'grausam'. Warum dieses qualvolle Sterben überhaupt sein musste, da konnte der achtjährige Fabian natürlich keinen theologischen Hintergrund sehen. Aber die über 100 Kinder und Erwachsenen hörten genau zu und verfolgten das Tun der Firmlinge Susanne und Caroline, die entsprechend der Bibeltexte von Kaplan Konrad Huber die Figuren auf dem Miniatur-Kreuzweg veränderten.'Der Herr begleite uns auf dem 'Kreuzweg des Lebens', so Kaplan Huber. Alles Leid werde im Licht Jesu seine Vollendung finden.
Schließlich habe Christus aus Liebe zu den Menschen Leid und Tod auf sich genommen. Pfarrhelferin Waltraud Holzer (Hauptorganisatorin des Kinderkreuzweges) sagte: 'Auch wir Menschen müssen manchmal schwere Kreuze tragen - keine aus Holz, sondern unsichtbarewie Krankheit, Sorgen, Kummer, der Tod einer lieben Person.' Auch schlechte und ungerechte Behandlung durch andere könne ein großer Leidensweg sein. Als Zeichen für dieses menschliche Kreuz-tragen-müssen und den manchmal schweren und steinigen Lebensweg legten die Kinder Kreuzchen und Steine auf den (gebastelten) Leidensweg. Später kamen noch Papierhände hinzu. Als Symbol, dass Menschen wieder mehr bereit sein sollen, anderen beim Kreuz-tragen zu helfen Der Dank von Kaplan Huber galt am Ende den vielen Helfern, darunter Max Wildegger (Gitarre) und dessen elfjährigem Sohn Dominik (Geige). Huber freute sich über die Aufmerksamkeit der Kinder. An einem mehr als tristen Tag wie Karfreitag sei das bemerkenswert. Diesen Tag habe er beispielsweise als Kind nicht besonders geschätzt.