"Begonnen hat alles vor 20 Jahren", erinnert sich Maria Zacher, Mesnerin der katholischen Gemeinde Kimratshofen. Die große und die kleine Kapelle im Gschnaidt bei Altusried (Oberallgäu) sind ein traditionelles Ziel für Kreuzwallfahrten. Die Pilger brachten daher immer ein Kreuz mit und stellten dieses neben den Kapellen auf. Wer kein anderes zur Hand hatte, brachte auch oft ein altes Sterbekreuz. Dies wurde zur Tradition.
Inzwischen bringen Gläubige von überall die Grabkreuze ihrer geliebten Verstorbenen, um ihnen ein Denkmal zu setzen und sich Trost zu holen. Zuletzt traf Zacher sogar jemanden aus Augsburg an. "Das hier ist keine Entsorgungsstelle. Den Menschen bedeutet diese Ruhestätte wirklich viel, da sie so einzigartig ist", so die Mesnerin. Die knapp 500 Kreuze stehen seit Mai auf einem neu gestalteten Platz und sind - wie sollte es anders sein - kreuzförmig angeordnet. Erst wenn sie zu stark verwittern, werden sie nach etwa fünf Jahren entsorgt.