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Artikel: "Golfen ist kein langweiliger Sport für Rentner"

30. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Golf Alessia Müller (14) und Romy Sutter (15) sind seit Jahren vom Virus befallen

von andreas Pfeffer |WiggensbachGolfen boomt! Nach dem Deutschem Fußball-Bund verzeichnet der Deutsche Golf-Verband am meisten neue Mitglieder im Bereich der Jugendlichen unter 18 Jahren. Dies ist auch beim Golfclub Waldegg Wiggensbach deutlich zu spüren. Derzeit spielen dort 70 Jugendliche. Zwei von ihnen sind Romy Sutter (15 Jahre) aus Wiggensbach und Alessia Müller (14) aus Harbatshofen. Mittlerweile spielen sie so gut, dass sie Mitglied im bayerischen C2-Kader sind. Gut für die zwei ist, dass dieser einen Stützpunkt in Wiggensbach hat. Im Gespräch mit derAZmachten sie klar, weshalb der vielfach als elitär angesehene Sport für sie so cool ist.

Golfen ist ein Sport für Rentner! Was sagt Ihr zu diesem Vorurteil?

Alessia Müller: Das stimmt ganz und gar nicht. Zum Golfen sollte man schon sportlich sein. Auch Konzentration und Kondition sind wichtig.

Romy Sutter: Wir haben oft Freunde mit auf den Platz genommen. Alle haben gesagt, Golfen macht Spaß.

Aber bei Mädchen ist der Sport noch nicht ganz angekommen

Romy: Das stimmt. Keine Ahnung warum viel mehr Jungs als Mädchen spielen. Vielleicht ziehen die doch lieber noch reiten oder andere Sportarten vor.

Wie lange seit Ihr schon von diesem Golf-Virus befallen?

Alessia: Ich spiele seit zwei Jahren. Meine Eltern wollten, dass wir einen Sport zusammen machen. Ich habe gleich zu Beginn viel gespielt und das Interesse an Golf gefunden.

Romy: Bei mir sind es sieben Jahre. Meine Großeltern haben lange gespielt und mich dann mitgenommen. Jetzt haben wir einen Sport gefunden, den wir auch im Sommer zusammen machen können. Im Winter gehe ich zum Ski fahren.

Eine Runde auf dem Platz zu laufen kann lange dauern. Ist das langweilig?

Alessia: So vier Stunden ist man da schon unterwegs. Wenn ich mit Romy spiele, reden wir viel über die Schule. Wir verbinden Freizeit und Sport und geben uns Tipps, wie man den nächsten Schlag machen sollte. Der Ball liegt nach jedem Schlag an einer anderen Stelle. So entstehen immer neue Spielsituationen.

Konzentration und das Einstellen auf neue Situationen ist beim Golfen wichtig. Bringt euch das auch in anderen Bereichen etwas?

Romy: Man muss sich eben auf den Punkt konzentrieren und darf nie aufgeben. Ich vergleiche dass oft mit einer unerwarteten Ex in der Schule. Da zählen die gleichen Kriterien.

Habt Ihr auch schon was Kurioses oder Lustiges auf dem Golfplatz erlebt?

Alessia: Oh ja! Ich musste mal einen den Ball einen Hang hinauf schlagen. Leider war es nicht weit genug und der Ball rollte wieder zurück. Am Ende lag er dann weiter zurück als vor dem ersten Schlag.

Romy: Ich habe mal im Training bei einem 90 Meter langen Loch ein Hole-in-one geschlagen, also mit dem ersten Schlag eingelocht. Zur Belohnung musste ich dann gleich was ausgeben. Das ist beim Golfen so üblich. Aber das habe ich sehr gerne gemacht!