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Gold: So teuer wie lange nicht mehr und doch vielen lieb

Gold

Gold: So teuer wie lange nicht mehr und doch vielen lieb

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    Gold: So teuer wie lange nicht mehr und doch vielen lieb
    Gold: So teuer wie lange nicht mehr und doch vielen lieb Foto: Bernhard Weizenegger

    31 Gramm. Das ist so viel wie 36 ungekochte Spaghetti, nicht einmal zwei Cocktailtomaten oder ein Päckchen Taschentücher. 31 Gramm. Das ist quasi nichts. Es sei denn, es geht um Gold. Dann sind 31 Gramm viel Wert: Eine Feinunze - eben jene 31 Gramm - des Edelmetalls wird auf dem Weltmarkt derzeit mit 1800 US-Dollar (1321,45 Euro gehandelt).

    Ein Kilo Gold ist also über 42.000 Euro wert. Und der Preis, da sind sich viele Experten sicher, wird weiter steigen. Wie macht man es also derzeit richtig? Kauft man lieber, um auf spätere Gewinne zu setzen? Oder ist der Verkauf zum derzeit so hohen Preis das Mittel der Wahl? Die Frage nach Richtig und Falsch muss jeder für sich entscheiden. Der Trend ist aber eindeutig: Es wird gekauft. Zwei Gruppen von Kunden kennt Wolfgang Ettling, der in seinem Büro "Allgäuer Edelmetalle" am Kemptener Rathausplatz Altgold, Zahngold, Schmuck und Uhren ankauft. "Die eine Gruppe kommt eher aus der unteren Schicht und verkauft alles, und wenn es zwei Gramm Silber sind." Eben in der Hoffnung, nun ein wenig Gewinn machen zu können. "Die andere Gruppe", so Ettling, "das sind Leute, die nicht aufs Geld angewiesen sind." Sie würden abwarten, bis der Preis weiter steigt.

    "Viele, die seit Jahren mit Gold spekulieren, glauben, dass der Preis bis nächstes Jahr auf mindestens 2500 Dollar pro Unze steigt", weiß Ettling. Er hat zudem beobachtet, dass derzeit mehr Gold ge- als verkauft werde. Wobei er das nicht ganz nachvollziehen könne.

    "Aber der Deutsche", meint Ettling, "verhält sich in solchen Dingen völlig antizyklisch: Ist's teuer, kauft er - aus Angst, dass es noch teurer werden könnte und er dann was verpasst hat. Ist's billig, verkauft er - aus Angst, dass er etwas verlieren könnte."

    Dass sich die Menschen derzeit sehr viel Gold zulegen, kann Eberhard Wolf von der Sparkasse Allgäu nur bestätigen. Die Nachfrage nach Barren und Münzen sei zwei- bis dreimal so hoch wie noch 2007. Doch ganz so verkehrt, sagt der "Goldjunge" des Geldinstituts, finde er das nicht: "Im letzten Jahr haben die Leute auch auf vermeintlich hohem Niveau gekauft - und im Nachhinein das Richtige getan."

    Ausschließlich physische Ware

    Münzen und Goldbarren in sämtlichen Gewichtsklassen - von zehn Gramm bis fünf Kilo - verkauft Wolf derzeit immer wieder. Und zwar niemals auf dem Papier, sondern ausschließlich "physische Ware". Doch was macht man dann mit einem Ein-Kilo-Goldbarren? "Das", lacht Wolf, "hat mir noch keiner erzählt." Ein großer Teil der wertvollen Edelmetallklötze lagere wohl in Tresoren.

    Eine andere Variante, seine Werte zu verwahren, ist, sie am Körper zu tragen: in Form von Schmuck. "Viele Menschen kaufen sich Uhren oder Schmuck aus Gold als Geldanlage", weiß Jürgen Lupfer, Inhaber des Juweliergeschäfts Müller in Kempten. Das würden einige auch so formulieren. Einen wirklichen Ansturm auf goldenes Geschmeide verzeichnet Lupfer derzeit zwar nicht. "Aber die Nachfrage ist unverändert, obwohl sich die Preise für den Rohstoff erhöht haben."

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