2004 sah es so aus, als ob der Stern von Franz Heiserer aufgehen könnte. Der Roßhauptener war Meister in der Südbayernserie im Motocross geworden. Teamchef Sigurd Waldmann aus Marktoberdorf sagte damals: "Der ist schnell." Doch dann wurde es um Heiserer stiller. Nun meldete sich der 25-Jährige mit einem Paukenschlag zurück: Er holte sich Siege in der Südbayerischen und der Süddeutschen Serie. "Es ist eine Besonderheit, dass ich beide Meisterschaften habe", sagt er.
Die Leistungskurve des Mechatronikers zeigte nicht immer nach oben, unterlag vielmehr einigen Schwankungen: Etwa vier Jahre, nachdem er mit Motocross angefangen hatte, handelte Heiserer sich die erste Handverletzung ein. Doch mit Fleiß und Können holte er sich zwei Jahre später den Titel in der Südbayerischen. Es folgten weitere Verletzungen. Immerhin schaffte er 2005 zwei Vizemeisterschaften. Doch ein Jahr später lief nur wenig, auch weil Heiserer erneut am Handgelenk verletzt war. "Toi, toi, toi: Noch ist nicht Schlimmes passiert", sagt er trotzdem.
Deutlicher Vorsprung
Nach seinem Comeback 2007 konnte er weitere zwei Vizemeisterschaften einfahren. Aber der Gesamtsieg ist von vielen Faktoren abhängig: Verletzungen, Zuverlässigkeit der Maschine, Unfälle und davon, wie viel Zeit ihm die Arbeit lasse, erläutert Heiserer. Zumal der 25-Jährige für den MCC Hausham startet, wodurch die Möglichkeit zum Trainieren auch ein Zeitfaktor ist. Heuer lief es dann gut für ihn. Er kam in der Klasse über 250 Kubikzentimeter in allen Rennen gut durch und holte zehn Laufsiege. Die Belohnung sind nun beide Titel. Die Südbayernserie gewann Heiserer haarscharf mit drei Punkten Vorsprung.
Dagegen deklassierte er die Konkurrenz in der süddeutschen DJMV-Serie: Lediglich der Zweitplatzierte Joachim Stolz konnte Schritt halten, lag aber am Ende 19 Punkte hinter dem Roßhauptener.
"Für mich ist das eigentlich nur ein Hobby und Ausgleich zur Arbeit. Daher bin ich zufrieden und stolz", erklärt Heiserer. Umso mehr freut es ihn, dass er in einzelnen Rennen sogar Profis oder Semiprofis hinter sich lassen konnte. "Umso härter die Konkurrenz, desto mehr ist der Sieg wert", meint Heiserer. Wie es nächstes Jahr weitergeht, weiß er noch nicht. Das hängt von der Arbeit ab. Aber beide Titel zu verteidigen, sei natürlich erstrebenswert.