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Glasscherben und Hundekot ein Ärgernis für Landwirte

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Glasscherben und Hundekot ein Ärgernis für Landwirte

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    Buchloe (sei). - Traditionell an Mariä Lichtmess trafen sich die Buchloer Jagdgenossen zu ihrer Jahresversammlung. Der Jahresrückblick, aktuelle Themen sowie die Aussprache mit dem Jagdpächter standen auf der Tagesordnung. Bürgermeister Josef Schweinberger wurde zum neuen Beisitzer gewählt. Schriftführer Ulrich Herkommer berichtete unter anderem, dass man sich im vergangenen Jahr zusammen mit der Jagdgenossenschaft Lindenberg an der Aktion 'Sauberes Ostallgäu', die auf die Initiative von Altbürgermeister Franz Greif ins Leben gerufen wurde, beteiligt habe. In einer Gemeinschaftsaktion von Schulen, Landwirten, Forstamt und Wertstoffhof wurden die Fluren von Unrat befreit. Mit der Wegeinstandsetzung, die zu den Hauptaufgaben der Genossenschaft zählt, könne man es nach der Erfahrung des Vorsitzenden Johann Horn kaum allen Freizeit-Gruppierungen recht machen: Werde ein Weg geteert, beschweren sich die Reiter, nehme man Splitt, hagele es Proteste der Inlineskater. Auch zum Thema 'Hund' und dessen Hinterlassenschaften in den Feldern wusste Horn einiges zu berichten. 'Das ist wirklich kein Spaß mehr, es wird immer extremer', beschwerten sich Landwirt Richard Weber und seine Kollegen. Zudem wurde berichtet, dass sich zwei Rinder über Hundekot infiziert hätten. Die geschlachteten Tiere hätten dann als 'Kadaver' entsorgt werden müssen. Mit einem Merkblatt möchten die Jagdgenossen an die Vernunft der Hundehalter appellieren. Zweiter Bürgermeister Josef Rid lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Engagement der Hundesportvereine. Aber auch Rid hatte aus der Sicht der Landwirte etwas zu monieren: Glasflaschen, die vom Auto aus in der Wiese landen, werden vom Kreiselmäher kleingehackt im Gras verteilt, das dann als Futter unbrauchbar ist. Das Schwarzwild (Wildschweine) mache zunehmend auch in der Buchloer Flur Probleme, dem nur durch intensive, Jagdgrenzen überschreitende Treibjagd beizukommen ist. Laut Jagdpächter Klaus Lübeck habe man zwar keine 'Einstandsgebiete', aber einen 'Durchlauf'. Die Wildschweine legen in einer Nacht eine Strecke von 30 bis 40 Kilometern zurück und machen dabei die 'Äcker nieder', so Lübeck. Diesen Schaden müsse er laut Vertrag aus eigener Tasche bezahlen. Sein Abschuss-Soll sei insgesamt hinreichend erfüllt worden.

    Lieber schießen statt überfahren Ein größeres Problem stellten bei der Abschussplanung die nicht kalkulierbaren Wildunfälle dar. 'Wir würden sie ja gerne schießen, wenn sie nicht überfahren worden wären', meinte Lübeck trocken. Mit Reflektoren entlang der Straßen versuche man, diese Unfälle einzudämmen. Der bisherige Beisitzer der Genossenschaft, Altbürgermeister Franz Greif, wurde mit einem Korb 'voller gesunder Sachen' verabschiedet. Greif bedankte sich für die 'immer angenehme Zusammenarbeit'. Besonders die Aktion 'Sauberes Ostallgäu' sei ihm ein Anliegen gewesen, für die sich auch Horn bedankte. Zum Nachfolger wählten die Genossen den amtierenden Bürgermeister Josef Schweinberger.

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