Kempten | kpm | 'Wir wollten ein Gebäude, das so noch nicht gebaut worden ist', sagt JürgenSutter.Der Geschäftsführer von GlasTröschin Kempten hat deshalb einen der innovativsten Architekten der Stadt, Michael Becker, mit der Planung eines Ausstellungs- und Bürogebäudes beauftragt. Sutter hat sein Ziel erreicht: Becker schuf ein einmaliges Haus, das spektakulär und schlicht, schwer und leicht wirkt.
Wie auch bei der Firma Markthaler in Kaufbeuren (siehe nebenstehenden Bericht) war der Grundgedanke, das Material, das die Firma herstellt und verarbeitet, zum zentralen Element des Gebäudes zu machen. Bei Trösch ist das Glas. Es wird sowohl für den Innenbereich (Möbel ) als auch für den Außenbereich produziert.
Drei ganz unterschiedliche Pläne legte Becker vor, bevor er und das Unternehmen zufrieden waren. Die Grundidee des realisierten Plans: Um einen Betonkörper, der gleichsam aus dem Boden erwächst, sollte sich Glas wie ein schwebender Vorhang legen.
An filigranen Verankerungen hängt das Glas nun wie eine zweite Haut an dem Gebäude im Kemptener Mischgebiet Allmey und tritt als leichtes Material in einen Dialog mit dem massiven Kern.
Durch seine Transparenz bringt das Glas die Ausstellungsgegenstände im Erdgeschoss förmlich nach draußen. Gleichzeitig verändern sich Farbe und Transparenz je nachdem, wie Sonne und Licht einfallen.
Im Inneren hat Becker das Wechselspiel zwischen Offenheit und Geschlossenheit konsequzent fortgeführt. Heizung und Kühlung wurden dabei raffiniert eingebunden.
Die Glasflächen stellte die Firma Trösch selbst her und baute sie ein - und führt damit ihre Kompetenz jedem Besucher deutlich vor Augen.