Marktoberdorf (sg). - Prinzen und Prinzessinnen, Indianer, Ritter, Römer und Hexen: Das Theater kennt viele Figuren und alle waren sie bei den 8. Schwäbischen Theatertagen in Marktoberdorf dabei. Ob Gesellschaftssatire oder Märchenstück - acht überwiegend junge Ensembles erfüllten diese Tage mit Leben. Die Besucher und Teilnehmer ließen sich von den Aufführungen und dem bunten Spektakel drumherum inspirieren.10 000 Laienschaspieler zählt der Bezirk Schwaben. Auf die insgesamt 500 Laienspielgruppen zeigte sich der stellvertretende Bezirkstagspräsident Alfons Weber beim 'Eröffnungssepektakel' stolz und maß den Theatertagen große Bedeutung zu. Dass sich in der Hauptsache Gruppen aus der näheren Umgebung Marktoberdorfs beteiligten, davon ließen sich die Organisatorin Monika Schubert und Rupert Filser vom Kulturamt der Stadt nicht verdrießen. Vielmehr sorgte insbesondere die Theaterschule mobile - ebenfalls unter der Regie von Monika Schubert - beim Eröffnungssektakel am Freitag abend für große Vielfalt. Ob Ausschnitte aus großen Dramen oder Bewegungstheater der ganz Kleinen, nichts ließ hier zum Wünschen übrig.
Dazu gesellten sich auf der Bühne unter anderem die Tänzerin Rena la Morena aus Immenhofen mit Flamenco, Swetlana Gangis Tanzgruppe 'Firebirds', die beiden Stöttener Kabarettisten Walter Sirch und Sigrid Kraus. Lokalkolorit prägten auch die Darbietungen weiterer mobile-Darsteller. Auch im Modeon-Foyer dominierten an diesem Abend Ostallgäuer Eigengewächse mit der Combo 'Walking Base' um den Obergünzburger Schlagzeuger Magnus Ego und dem Leistungskurs Englisch des Gymnasiums, der zwei Sketche aufführte. Marktoberdorf gab hier seine Visitenkarte als Kulturstadt ab. Buntes Treiben dann auch am Samstag im und ums Modeon. Ein Dutzend Workshops belebten das Haus. Hier wurden Bühnenbilder erstellt, dort Gesichter bemalt, hier getrommelt, dort gesungen und getanzt. Am Abend war die bekannte Schauspielerin Ellen Schwiers zu Gast, die sich auf der Bühne mit Hermann Wächter über ihr Leben für das Theater unterhielt. Für Nachtschwärmer spielte anschließend das Aichacher Volkstheater das Stück 'Lodengrün', eine Persiflage der Geschichte von Lohengrin. Im Theaterzelt sorgte allabendlich Harald Rüschenbaum und Band für guten Jazz, bei dem es sich trefflich über Theater unterhalten ließ. Gestern mittag klang das Festival, das mehr Besucher verdient hätte, aus. Siehe Seiten 20 und 36