Lebensgroße Figuren geschnitzt - Vorschläge für Gesichter Hergensweiler (do). Eine Weihnachtskrippe mit lebensgroßen Figuren gestaltet derzeit der Schreiner Ludwig Egger aus Hergensweiler. Die Heilige Familie ist bereits fertig: Geschnitzt von Meister Egger und eingekleidet von seiner Frau Alice. Die Einweihung der Weihnachtskrippe und die Eröffnung der Krippenausstellung wird am kommenden Wochenende mit zwei Tagen der offenen Tür in der Schreinerei und Schnitzerei Egger gefeiert..
Beim Schnitzen der Gesichter der lebensgroßen Krippenfiguren kamen dem Schreiner viele Gedanken in den Sinn. Wie sollte er die anderen Figuren gestalten? Die Hirten beispielsweise? Wie könnte er darauf hinweisen, dass Weihnachten und die Weihnachtsgeschichte einen Inhalt haben, der uns trägt, wenn wir ihn richtig sehen? 'Eine Krippe mit lebensgroßen Figuren, mit irgendwelchen Gesichtern ist nicht wirklich etwas Besonderes' gibt Egger zu bedenken, 'und ich wollte doch etwas Besonderes mit besonderem Sinn erstellen.' Aus der Umgebung Nachdenken und Erlebnisse in der beginnenden Vorweihnachtszeit brachten ihm die Idee: 'Die Hirten (oder Hirtinnen) sollen Gesichter von Menschen aus unserer Umgebung erhalten.' Nicht irgendwelche Gesichter von irgendwelchen Menschen. Nein, Egger will die Weihnachtsgeschichte mit einbeziehen: 'Es gibt Menschen um uns herum, die im Stillen Großes bewirken. Menschen, die freiwillig ihre Zeit für andere geben, die im Ehrenamt für andere da sind, nicht vergessen haben, dass es im Trubel und in der Hektik des Alltags immer jemanden gibt, der unserer Hilfe, unserer Zuwendung bedarf, und so die Weihnachtsgeschichte immer wieder erfüllen', sagt er. Solche Menschen möchte Egger mit seiner Aktion etwas stärker ins Rampenlicht stellen. 'Das Ehrenamt ist in sozialen und kommunalen Bereichen sehr wichtig und wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen', meint er. Deshalb will er Menschen die zupacken, die etwas bewegen, diese Ehrung zukommen lassen. Jedes Jahr ein Hirte Vom 8. bis zum 15. November liegt in der Schreinerei Egger eine Liste aus, in die man Personen eintragen kann, die durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit an Mitmenschen im Landkreis Lindau besonders dem Inhalt der Weihnachtsgeschichte entsprechen. Aus den Vorschlägen werden für die nächsten, mindestens drei Jahre, Personen ausgesucht, deren Gesichter Egger schnitzt. Vorausgesetzt, sie haben nichts dagegen, portraitiert zu werden. So soll die Krippe jedes Jahr um einen Hirten wachsen. Die fertige Krippe will Egger dann Ausstellungen zur Verfügung stellen.