Mindelheim/Unterallgäu(un). - Die Genossenschaftsbank Unterallgäu mit Hauptsitz in Mindelheim schließt zum 30. September neun unrentable Filialen. Damit setzt das Institut seinen Sparkurs fort. Vor zwei Jahren hatte sich die Genobank, wie berichtet, wegen Problemen im Kreditgeschäft von der Sicherungseinrichtung der Bayerischen Genossenschaftsbanken 5,5 Millionen Euro leihen müssen. 'Der Patient ist zwar noch nicht ganz genesen aber auf dem Wege der Besserung', umschreibt Vorstand Manfred Rockenfeller, dass die Genobank die vom Verband geliehenen 5,5 Millionen Euro vergangenes Jahr habe zurückzahlen können. Ferner sei es gelungen, die Sachkosten um 757000 Euro zu reduzieren und die Personalkosten von 11,3 Millionen Euro auf 10,1 Millionen Euro. Durch die normale Fluktuation soll die Mitarbeiterzahl von derzeit 190 noch einmal gesenkt werden und zwar auf 180. Im Jahr 2004 habe sich die Ertrags- und Risikolage in den meisten Geschäftsfeldern verbessert.
Allerdings hätten die Bestände im Kreditgeschäft im Vergleich zu 2003 um 35 Millionen Euro auf 441 Millionen Euro abgenommen. Ursache dafür sei die immer noch zu verspürende Zurückhaltung von Verbrauchern und Unternehmern bei Investitionen. Auch 2004 seien einige problembehaftete Kredite an Spezialisten des genossenschaftlichen Verbundes abgegeben worden. Durch intensive Betreuung sei es ferner gelungen, so manche Firma mit finanzieller Schieflage zu stabilisieren. Um am Markt mithalten zu können, müsse man noch besser werden, meint Rockenfeller. Deshalb komme man nicht umhin, Service-stellen mit niedriger Nutzung zu schließen. Betroffen sind davon ab 30. September die Filialen Böhen, Dorschhausen, Kirchdorf, Oberegg, Mindelau, Nassenbeuren, Schlingen, Stockheim und Warmisried. Auch in den kommenden Jahren geht das Filialen-Sterben weiter. So ist jetzt bereits beschlossen, dass 2006 Frechenrieden und Mattsies dicht machen, Engetried 2007. Auch unrentable Geldautomaten werden abgebaut und zwar in Bad Wörishofen-Süd und Siebnach.