Der FC SW Sonthofen setzt auf Zusammenarbeit mit anderen Vereinen Funsportarten kein Thema Von Sarah Seeger Sonthofen Auf die Frage, wie sich die Vereinsphilosophie des FC Schwarz-Weiß Sonthofen zusammenfassen lasse, nennt Klaus Klingenschmidt, Vorsitzender des FC, die Begriffe Breiten- und Freizeitsportverein. Das hobbymäßige Sporteln zusammen mit Freunden steht im Vordergrund. Traditionelle Werte wie Gemeinschaft und Integration werden den schnelllebigen Trendsportarten bewusst entgegengesetzt. Klingenschmidt weiß, dass vor allem das Sportverständnis der Jugendlichen immer mehr von den gewohnten Vorstellungen eines Vereins abweicht. Dennoch bleibt er optimistisch, da er hofft, gerade den Jüngeren durch eine Teilnahme am Vereinsleben eine Alternative zu den sich rasant entwickelnden Funsportarten bieten zu können. Um wieder mehr Jugendliche für den Verein zu begeistern, wird beim FC großen Wert auf Aktivitäten außerhalb des Trainings gelegt. So wird beispielsweise alljährlich am Ende der Saison ein Biwak veranstaltet. Auch die Teilnahme an bundesweiten Fußballturnieren, bei der die Mannschaft über mehrere Tage in ganz Deutschland unterwegs ist, geht weit über den üblichen Trainingsalltag hinaus. Des Weiteren wird versucht, nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch deren Eltern ins Vereinsleben zu integrieren, beispielsweise als Betreuer. Klingenschmidt wünscht sich für die Zukunft eine noch regere Unterstützung, gerade auch deswegen, weil sich mittlerweile immer weniger ehrenamtliche Übungsleiter finden lassen. Es sind immer wieder die gleichen, die bei Veranstaltungen die anfallenden Arbeiten übernehmen.
Sorgen macht ihm, dass immer weniger junge Menschen bereit sind, sich im Verein unentgeltlich zu engagieren, wie es seit der Vereinsgründung 1957 sowohl im Vorstand als auch bei Betreuern und Trainern der Fall ist. Für die Zukunft im Jugendbereich des FC sieht Klingenschmidt vor allem in der Kooperation zwischen Schule und Verein und in Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen Möglichkeiten, die aktuelle Entwicklung, die sich auch in leicht rückläufigen Mitgliedszahlen bemerkbar macht, zu überwinden. Schon heute kicken die A- und B-Junioren des FC zusammen mit Hindelang und Seifriedsberg erfolgreich zusammen. Die Tischtennisabteilung entstand 1997 durch die Fusion des TTC Sonthofen mit dem FC. So werde sich die Vereinslandschaft in den nächsten Jahren dahingehend ändern, dass sich kleinere Vereine vermehrt zusammenschließen, um gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen, glaubt der Vorsitzende des FC SW. Besonderer Service im Angebot Der Verein bietet für all diejenigen, die nur befristet in Sonthofen und Umgebung wohnen, einen besonderen Service: Vor allem Soldaten der Bundeswehr erhalten die Möglichkeit, in der Zeit ihres Aufenthalts unbürokratisch an allen Aktivitäten des Vereins teilzunehmen. Konkrete Investitionen hat der Verein für die Zukunft nicht geplant. Die bestehenden Abteilungen Tennis, Tischtennis, Eisstock, Gymnastik und Fußball sind sehr gut ausgerüstet. Andere Anschaffungen wie zum Beispiel eine Kletterwand oder ein Skatepark lohnen sich nach Meinung des Vorstandes kaum. Solche Anlagen bestehen in Sonthofen bereits. Außerdem wolle der FC nicht in Konkurrenz zu den großen Sonthofer Vereinen wie dem TSV treten, die dem Trend zu neuen Sportarten vermehrt nachgehen. Trotz aller Warnungen über die Zukunft des Vereinslebens sieht der FC-Vorsitzende keinen Anlass zu übermäßiger Sorge. Denn seiner Meinung nach komme irgendwann der Zeitpunkt, an dem sich Jugendliche wieder hin zur Geselligkeit des organisierten Vereinslebens wenden würden.