Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Gemeinsam Lernchancen nutzen

Allgäu

Gemeinsam Lernchancen nutzen

    • |
    • |

    Unterallgäu (emf). - Erzieherinnen und Lehrkräfte wollen in Zukunft ihre Arbeit besser aufeinander abstimmen, die Bildungs- beziehungsweise Lehrpläne des jeweils anderen genauer kennen lernen und gemeinsam frühe Lernchancen nutzbar machen. Erstmals trafen sie sich nun zu gemeinsamen Fortbildungen. Initialzündung war das vom Kultur- und Sozialministerium gemeinsam ins Leben gerufene Projekt 'Frühe Lernchancen nutzen', mit dem sich Kindergärten und Schulen, jeder für sich, schon seit einem Jahr auseinandersetzen. Erstmals fanden jetzt in Buxheim und Mindelheim gemeinsame Fortbildungen statt, an denen rund 80 Lehrer und 100 Erzieher teilnahmen. Fast alle Schulen waren vertreten. Die gemeinsamen Fortbildungen in Kooperation von Schul- und Jugendamt sollen sich auf Dauer etablieren. Sie sollen systematisch die Zusammenarbeit von Lehrern und Erziehern vertiefen und intensivieren helfen. In manchen Fällen haben Einrichtungen auch schon auf eigene Faust Pionierarbeit geleistet, auf der aufgebaut werden kann. So präsentierte die Legauer Schule, die hier bereits seit sieben Jahren Vorbildliches leiste, ihre Erfahrungen aus der Praxis.

    'Auftraggeber sind die Kinder' Schulrätin Elisabeth Fuß betonte, die Auftraggeber für die Kooperation seien in erster Linie die Kinder. Die kontinuierliche Begleitung der kindlichen Entwicklung sei eine gemeinsame Aufgabe von Schule und Kindergarten. Jugendamtsleiter Egon Stocker informierte über die Verankerung der Zusammenarbeit im neuen bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz und unterstrich die Bedeutung von festen, regelmäßigen Arbeitsritualen zwischen den Fachkräften. Referenten bei den Seminaren waren Inge Edelmann-Walter von der Volksschule Benningen und Sozialpädagogin Sonja Krebes, mitverantwortlich für den Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kindergärten. Dass es diesen Plan jetzt gibt, sehen Fuß und Ulrike Villa-Fuchs von der Fachberatung des Jugendamtes als großen Fortschritt, denn: 'Er ist erstmals seit Jahren ein wissenschaftlich fundiertes, systematisch strukturiertes Bildungswerk für Elementarpädagogik, das den Anschluss zum Grundschullehrplan ermöglicht.' Sowohl der BEP als auch der schulische Lehrplan - so die wichtigste Erkenntnis der Fortbildung - beruhen auf dem 'Grundverständnis vom aktiv lernenden, neugierigen Kind, das Akteur seiner Entwicklung ist und dafür Bildungs- und Bindungspartner, Eltern, Erzieher und Lehrer, braucht'. Beide Pläne bauen aufeinander auf und nennen als Förderschwerpunkte Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Bewusstwerden der eigenen Stärken oder sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Kindergarten und Schule, so wurde den Teilnehmern bewusst, schließen in vielen Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung direkt aneinander an: Im sozialen Lernen, in der interkulturellen- und der Umwelt-Erziehung oder im Lernfeld Demokratie. Keinesfalls soll es darum gehen, Vorschulkindern mehr kognitive Leistung abzuverlangen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden