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Gemeinderäte drängen auf mehr Lärmschutz

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Gemeinderäte drängen auf mehr Lärmschutz

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    Beim Bau der geplanten "Südumfahrung Nesselwang (asp). Die geplanten Umgehungsstraßen des Marktes Nesselwang und des Ortsteils Wank nehmen auf dem Papier immer konkretere Formen an. Die Marktgemeinderäte stimmten in ihrer Sitzung am Dienstag- abend beiden Planentwürfen zu. Vorgesehen ist, die Bundesstraße südlich an Nesselwang vorbei und parallel zum Bahngleis zu führen. Sorgen machten sich in der Sitzung einige Gemeinderäte wegen des Lärmschutzes. Die Umgehungsstraße müsse so geplant werden, forderten sie, "dass man sie jederzeit mit Schallschutzmaßnahmen nachrüsten kann".

    Bau- und planungsrechtlich ist die Umgehungsstraße zweigeteilt: Bauträger für den westlichen Teil von der Kreisstraße nach Wertach bis zum Bahnübergang beim Gewerbegebiet am östlichen Ortsrand sind der Landkreis Ostallgäu und die Marktgemeinde Nesselwang. Bauherr des weiteren Verlaufs südlich an Wank vorbei bis zur Einmündung in die bisherige Bundesstraße östlich des Bahnübergangs bei Voglen ist die Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise das Straßenbauamt. Für beide Teilbereiche werden derzeit Bebauungspläne entwickelt. Der Plan für die "Südumfahrung Nesselwang" ist bereits einen Schritt weiter als der Plan für die "Süd-umfahrung Wank". Bei dem "Nesselwanger Plan" wurden bereits die Träger öffentlicher Belange gehört. Dazu zählen Behörden wie das Wasserwirtschafts- oder das Forstamt, aber auch Organisationen wie die IHK oder der Bund Naturschutz Bayern. Letzterer erkennt zwar die Notwendigkeit einer Verkehrsentlastung an, lehnt aber die jetzt geplante "Südumfahrung Nesselwang" ab. Die einzige Lösung sei die Alternativtrasse nord-östlich von Nesselwang - die der Marktgemeinderat aber schon längst verworfen hat. Um die in den Stellungnahmen geäußerten "Bedenken und Anregungen" in der Planung zu berücksichtigen, wurden Fachbüros eingeschaltet. Mehrfach brachte vor allem der Landschaftsplaner zum Ausdruck, dass jede Straße negative Auswirkungen mit sich bringe. Sie sollen aber durch entsprechende Planung und Bauten für die Natur und die Menschen minimiert werden. So sind beispielsweise Schallschutzwände oder Schutzwälle, Brücken, ein rund 50 Meter langer Tunnel als "Grünbrücke" fürs Wild und die Skilanglaufloipe geplant. Außerdem wird am Zusammenfluss von Reichenbach und Wertach eine Ausgleichsfläche geplant. Hier soll die Grünlandnutzung extensiviert werden. Der Gemeinderat beschloss am Dienstag, den Plan öffentlich auszulegen. Für die Bürger besteht damit die Möglichkeit, ihre "Bedenken und Anregungen" zum Ausdruck zu bringen. Noch nicht so weit ist das Planungsverfahren für den Abschnitt "Südumfahrung Wank". Diese Straße ist die Fortsetzung der Umgehung Nesselwang. Ist sie einmal gebaut, dann soll die "alte B 309" im Bereich Wank zu einer Straße überwiegend für den landwirtschaftlichen Verkehr und als Radweg "zurückgebaut" werden. Vom Ortsteil Wank sieht der Planentwurf eine Zufahrt auf die Umgehungsstraße mit einer Brücke über die Bahnlinie vor. Der Marktgemeinderat beschloss jetzt, die Bürger und die Träger öffentlicher Belange am Planungsverfahren zu beteiligen. Das soll voraussichtlich bis November geschehen sein. Dann wird sich der Gemeinderat wieder mit der Planung befassen. Wann die Pläne für beide Umgehungs-Abschnitte rechtskräftig werden und mit dem Baubeginn zu rechnen ist, darüber erhielten die Gemeinderäte und die rund 40 Besucher der Sitzung keine Informationen.

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