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Geld von Bill Gates? Das gibt es ganz bestimmt nicht

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Geld von Bill Gates? Das gibt es ganz bestimmt nicht

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    Kempten (sh). - Wenn sie doch nur wahr wären, diese Versprechungen: 'Geld von Microsoft' oder 'Dollar von Bill Gates' - unter anderem so lauten die Betreffzeilen von massenweise versandten Ketten-E-Mails. Das Prinzip, nach dem sie funktionieren, ist so einfach wie alt: An je mehr Menschen man die Mail weiterleitet, umso mehr Geld soll man dafür angeblich bekommen. 'Alles Humbug', sagt da die Polizei. Das Weiterleiten solcher E-Mails ist nämlich nicht nur sinnlos, sondern richtet auch riesigen volkswirtschaftlichen Schaden an. Die meisten E-Mail-Nutzer bekommen irgendwann einmal Ketten-E-Mails - und momentan haben sie wieder Hochkonjunktur. Im Umlauf ist derzeit eine Variante, die 'Geld von Microsoft' verspricht. Angeblich, so der Text der E-Mail, führt das Unternehmen derzeit einen Massen-Test durch und zahlt jedem, der weitere Teilnehmer ins Boot holt, einen ordentlichen Batzen Geld. Satte 245 Euro soll’s pro Weiterleitung geben. Und auch, wenn die meisten gar nicht wirklich dran glauben: Weitergeleitet wird die Mail dann doch. Schließlich kostet es ja nichts - oder? Von wegen: 'Kettenbriefe richten volkswirtschaftlich gewaltigen Schaden an', erläutert Ulrich Hieber, Sprecher der Kemptener Polizei. Denn der unnötige Datenverkehr mag zwar für den einzelnen Internetnutzer umsonst sein, für die Internetprovider jedoch, die die Kapazitäten dafür zur Verfügung stellen, ist es eine teure Angelegenheit. Dazu kommt, dass die massenweise versandten Mails den normalen Mailverkehr blockieren und die Zustellung wichtiger elektronischer Post verzögert wird.

    Zugrunde liegt eine alte Idee Die Idee, die den Ketten-Mails zugrunde liegt, ist uralt. 'Das ist wie früher bei den Kettenbriefen, die in Schulen herumgereicht wurden', so der Polizeisprecher. Damals wurde beispielsweise Schokolade kiloweise versprochen oder auch schlicht ein glückliches Leben. So wie schon damals, gibt es auch bei der elektronische Variante unzählige Versionen. Während die reinen Kettenbriefe zwar lästig, im großen und ganzen aber 'harmlos' für den Internetnutzer sind (Hieber), gibt es da auch noch die 'Bettel-Kettenbriefe'. Sie enthalten mitleidheischende Texte über arme oder schwerkranke Kinder, die dringend Geld brauchen. Finger weg, rät der Polizeisprecher. Denn an der Spitze der Kettenbrief-Pyramide stehen in aller Regel Menschen, die einfach nur die eigene Tasche füllen wollen. Die Kettenbriefe fallen übrigens unter die Kategorie 'Hoax', was übersetzt 'Falschmeldung' oder 'Scherz' bedeutet - denn letzteren erlauben sich die Macher von Ketten-Mails mit den Empfängern. Laut der TU Berlin, die auf einer Seite Hoaxes, Viren und mehr listet, ist der aktuelle 'Microsoft zahlt'-Kettenbrief bereits seit 1999 im Umlauf und erlebt seit diesem Monat sein Comeback. Microsoft selbst ist dagegen machtlos. Denn eine rechtliche Grundlage, dagegen vorzugehen, gebe es derzeit nicht, so das Unternehmen. Hilft also nur eins: Ketten-Mails nicht weiterleiten, sondern löschen. Weitere Infos: www. hoax-info. de

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