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Gegen Dream-Team vom Sieg geträumt

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Gegen Dream-Team vom Sieg geträumt

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    Von unserem Mitarbeiter Jan Schnitker, Wildpoldsried - Willi Sorg strahlte nach dem Abpfiff am meisten. Der Torwart vom SSV Wildpoldsried hatte in der ersten Hälfte noch für die Allgäu-Auswahl im Kasten gestanden. Nach der Pause wechselte er für den verletzten Wolfgang Kleff ins 'pro Sport Dream Team' und lieferte im Kreise der Altstars eine tolle Leistung ab. 'Das war natürlich ein Traum', schwärmte der Keeper, der sonst in der Fußball-Kreisliga kickt. 'Wer kann schon von sich sagen, in einer solchen Mannschaft gespielt und einen Wolfgang Kleff verdrängt zu haben'? Auch sonst gab es fast nur zufriedene Gesichter beim 6:5 (2:3)-Erfolg der Bundesliga-Altstars über die Allgäu-Auswahl. Die Organisatoren hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um einen würdigen Rahmen für den Auftritt der Ehemaligen zu schaffen. Auch der Wettergott meinte es gut. Und das Spiel hielt ohnehin, was sich Spieler und Publikum davon versprochen hatten: Spaß und viele Tore. Beim sportlichen Stellenwert der Partie waren sich beide Teams einig: 'Verlieren will man nie', betonte Weltmeister Guido Buchwald vor der Partie. 'Aber der Spaß soll im Vordergrund stehen'. Auch Dieter Eckstein, der 'im Gegensatz zu anderen in der Mannschaft' schon vorher wusste, wo Wildpoldsried überhaupt liegt, erwartete zwar einen Sieg gegen einen motivierten Gegner, vor allem aber 'ein besonderes Ereignis für das Publikum'. Gleiches war auch auf der Gegenseite zu hören. Eine vermeintlich sichere Niederlage vor Augen, lautete die taktische Marschroute von Auswahl-Coach Boris Wittmann: 'Einfach nur Spaß am Fußball haben'. Und den hatten seine Spieler dann auch. So ohne weiteres ließen die Allgäuer von den Altstars nicht abschießen. Im Gegenteil. Zur Pause durften die Amateure angesichts einer 3:2-Führung sogar von einem Sieg träumen. 'Wir müssen nur so weiter spielen', so Roland Burkart (TSV Betzigau). Dass es nach 90 Minuten dann doch nicht gereicht hatte, tat der Stimmung keinen Abbruch. Thomas Gatti (SSV Wildpoldsried) fügte sich ohne Gram in die Niederlage: 'Das Ergebnis geht in Ordnung. In der Ballbehandlung, in der Spielanlage - da merkt man den Unterschied dann schon'. Auch Kapitän Remzi Gönültas (TSV Durach) war begeistert: 'Das gibt es nur einmal. Aber ein Remis wäre auch drin gewesen. Läuferisch waren wir besser.'

    Bis spät in die Nacht gefeiert Das musste auch ein schwer schnaufender Bernd Förster nach dem Abpfiff eingestehen. Mit zunehmender Spieldauer waren die Beine der müden Altstars, denen ein Spiel vom Vortag erkennbar in den Knochen steckte, immer schwerer geworden. Schon in der ersten Halbzeit ließ das 'Dream Team' nach der frühen 2:0-Führung durch ihren Besten, Dieter Eckstein, und Sturmpartner Fritz Walter, nach und geriet durch Treffer von Christian Halder (TSV Betzigau), Hubert Eggensperger (TSV Durach) und Benno Zeiler (FC Thalhofen) in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Schnelle Tore durch Guido Buchwald (47. Minute), Demir Hotic (49.) und Rainer Zietsch (61.) schienen die Halbzeit-Prognosen von Norbert Nachtweih (5:3) und Fritz Walter (5:4) zu bewahrheiten. Dass es doch noch knapp wurde, war vor allem der besseren Fitness der Amateure zu verdanken. Andreas Klier und Roland Fogg (beide SSV Wildpoldsried) mit dem 5:4 und dem 6:5 nach Fritz Walters zwischenzeitlichem 6:4 hielten die Partie bis zum Ende spannend. Aber darauf kam es wenige Minuten nach dem Abpfiff schon nicht mehr an. Die Hauptsache war - gerade für die jungen Zuschauer -, große Stars einmal hautnah erleben zu dürfen. Die zeigten sich von ihrer besten Seite und nahmen sich für jeden kleinen Autogrammjäger Zeit, auch wenn er sich an Namen wie Rainer Zietsch oder Norbert Nachtweih nicht mehr erinnern konnte. So wie der kleine Tobias, Sohn des starken Thomas Portsidis vom SV Lenzfried. Angesichts der vollständigen Unterschriften-Sammlung auf seinem Trikot grinste er aber doch zufrieden. Das war auch Organisator Reinhard Hössl, beinahe jedenfalls. Bloß mehr Publikum hatte er sich gewünscht. 400 zahlende Gäste wollten den Auftritt der Altstars bewundern. Auf bis zu 1000 Fans hatte er gehofft. Aber der Kummer war schnell vergessen. Gefeiert wurde in Wildpoldsried bis spät in die Nacht.

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