Artikel: Gegen diese Zumutung hatte keiner etwas

27. Dezember 2002 20:29 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ludwigshöhe: Die Erschließung machte einen großen Sprung nach vorn

Kempten (pa). - 'Wir wissen, was wir den Leuten zugemutet haben,' sagt BSG-Vorstand Mario Dalla Torre und meint die Bewohner der Ludwigshöhe. Diese jedoch haben sich die 'Zumutung' ständigen Baulärms gern gefallen lassen, denn in den vergangenen acht Monaten ist in Sachen Erschließung in ihrem Umfeld mehr passiert als zuvor in Jahren. Trotzdem waren alle froh, als sie vor Weihnachten die Mitteilung erhielten, dass jetzt erst einmal eine Winterpause eintritt. Nach den Turbulenzen um den ursprünglichen Erschließungsträger, die Kommunalgrund Mader, hatte der Stadtrat, wie berichtet, im Februar beschlossen, die BSG Allgäu mit der Resterschließung zu betrauen. Die skeptischen Bewohner des großen Baugebietes dachten zunächst an ein Wahlversprechen, als OB Dr. Ulrich Netzer ihnen zusicherte, bis Ende des Jahres werde der größte Teil der Arbeiten erledigt sein. Aber die BSG hielt Wort: Nach zahllosen Sitzungen und dem Abschluss von insgesamt elf Verträgen wurde am 29. April die erste Baustelle eröffnet. Und zwar an einem besonders neuralgischen Punkt, der Lücke in der Haupterschließungsstraße. Die war Mitte Juli geschlossen, einen Monat später begannen die Arbeiten an dem großen Spielplatz im Westen. Im November wurde auch, obwohl sich der Mader-Insolvenzverwalter quer legte, ein zweites Spielgelände im Osten fertig. Parallel dazu, so Dalla Torre, ging man die dritte Hauptaufgabe an: In den Wohnstraßen die Verschleißdecke aufbringen, Gehwege und Parkbuchten anlegen, Straßenbeleuchtung installieren und Grünpflanzungen durchführen. In den Bereichen, wo die Bebauung schon zum großen Teil fertig ist, sei das inzwischen alles komplett erledigt. 'Wie im Frühjahr zugesagt,' so Dalla Torre.

Restarbeiten bis Jahresmitte Die 'restliche Resterschließung' auf der Ludwigshöhe soll bis Mitte 2003 endgültig abgeschlossen sein. Dazu gehört die Verschleißdecke auf der Hauptstraße und die Resterschließung der Sopron-, Sligo- und Trienter Straße. Begonnen werden soll, wenn es die Witterung zuläßt, bereits im Februar. Insgesamt werden unter der Regie der BSG für die Erschließung der Ludwigshöhe fünf Millionen Euro verbaut. Das sei dann, rechnet Dalla Torre vor, innerhalb von zwölf Monaten genau so viel, wie Mader - abgesehen vom Anschluss an den Schumacherring - in sechs Jahren in die Erschließung gesteckt habe.