Joachim Schreckinger gibt nach zwei Jahren die Bataillonsleitung an Werner Christmann weiter Füssen (mar). Kommandowechsel in der Füssener Allgäu-Kaserne: Seit gestern hat Oberstleutnant Werner Christmann das Kommando über die rund 900 Soldaten des Gebirgsartilleriebataillons 225. Er löst Oberstleutnant Joachim Schreckinger ab, der diese Position genau zwei Jahre lang innehatte.
Beim Kommandowechsel in der Allgäukaserne durch Brigadegeneral Johann Berger und dem anschließenden Empfang im Soldatenfreizeitheim "Haus der Gebirgsjäger" wurde Schreckinger feierlich zum Zweiten Korps nach Ulm verabschiedet, wo er sich künftig um Ausbildungsorganisation kümmert. Die Zeit in Füssen habe ihm die "bisher größte Berufszufriedenheit aller Verwendungen gebracht", betonte Schreckinger. Sein Nachfolger Werner Christmann, Pfälzer und Gebirgsjäger aus Leidenschaft, war zuvor in Regensburg stationiert. Dort gehörte er vier Jahre lang dem Kommando luftbeweglicher Kräfte an, das die Bundeswehr-Einsätze in Bosnien und dem Kosovo leitet. Er selbst war 1998 fünf Monate lang in Sarajewo und im folgenden Jahr drei Monate in Tetovo eingesetzt. Mit dem Wechsel nach Füssen habe er "das große Los gezogen", so Christmann. Nachdem er vor rund 14 Jahren in Bad Reichenhall zu den Gebirgsjägern gekommen war, werde für ihn mit der Rückkehr in diesen Truppenteil ein Wunschtraum wahr. Sein langjähriger Freund Christmann werde in Füssen ähnliche Prioritäten setzen, wie er selbst, betonte Schreckinger vor den Soldaten: "Erst kommt das Personal, der Mensch, dann die Ausrüstung und erst danach alles andere." Den Soldaten des Bataillons zollte er für ihren hohen Einsatz ein großes Kompliment. Ihnen sei zu verdanken, dass die Leistungsfähigkeit und das gute Bild des Bataillons immer wieder gelobt werde: "Wenn wir schlechte Arbeit leisten würden, hätte man uns den Norwegen-Einsatz sicherlich nicht gelassen." Gemäß dem Motto "Nach der Reform ist vor der Reform" sei es wichtig, sich auch weiter geschlossen und leistungsfähig zu präsentieren, um die Chance auf ein Weiterbestehen zu wahren. Das Kommando über so ein gutes Bataillon abzugeben, falle ihm sehr schwer. Zumal die Allgäu-Kaserne auch sehr gut in ihr ziviles Umfeld eingebunden sei. Während Brigadegeneral Berger Schreckinger als Kommandeur lobte, "wie man ihn sich nur wünschen kann", hob Bürgermeis-ter Dr. Paul Wengert hervor, das Gebirgsartilleriebataillon habe unter Schreckinger die Stadt Füssen bei seinen Einsätzen im In- und Ausland sehr gut vertreten. Feierlich verabschiedet wurde Schreckinger unter anderem auch von Vertretern des französischen Part-nerregiments aus Grenoble, des nordwegischen Militärs und Nato-Stützpunktes Baku sowie der Reservistenverbände. Mit drei Schuss verabschiedeten sich die Füssener Böllerschützen und mit einem dreifachen "Zugleich" die Soldaten von Schreckinger.