Von Franz Kustermann, Bad Grönenbach - 'Der neue Bad Grönenbacher Bürgermeister muss Werner Endres heißen.' So entschlossen wie dies der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergruppe (FW), Engelbert Lochbihler, bei der Nominierung seines Kandidaten formulierte, so entschlossen zeigte sich auch der bisherige Kämmerer und Amtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) und jetzige Kandidat: 'Als auswärtiger Kandidat bringe ich einheimische Erfahrungen auf allen Gebieten mit; lassen sie uns gemeinsam Bad Grönenbach weiterentwickeln!' Im Frühjahr vergangenen Jahres sei man von der Qualifikation von Dieter Goos noch voll und ganz überzeugt gewesen, auch die Wähler seien dieser Meinung gewesen. 'Wie er sich bewährt, das war jedoch nicht vorhersehbar', meinte Lochbihler fast entschuldigend. Für die kommende Wahl wollten die Freien Wähler nicht mehr auf eine unbekannte Person setzen; zu tief saß der Schock des Rücktrittes von Goos noch in ihren Knochen. Kompetenz in Fragen von Wirtschaft und Personalmanagement sollte der Kandidat schon mitbringen, außerdem sollte er ein Verwaltungsfachmann sein. Und, wie vom CSU-Fraktionsführer Josef Epp am Vorabend bereits prophezeit, sei es ganz wichtig, dass der künftige Bürgermeister keine lange Einarbeitungszeit benötige. Werner Endres sei da die 'ideale Besetzung'. Für Lochbihler ist er geradezu ein 'Kenner des Marktes'. Zitat Die Umsetzung mit einem Bürgermeister Werner Endres wäre möglich.} FW-Kandidat Werner Endres Nur zwölf Minuten brauchte der Kandidat zu seiner Vorstellung.
Langwieriges Einlesen in Akten sei nicht nötig, da ihm sämtliche Vorgänge durchgängig bekannt seien. Beim geplanten Musiker-/Feuerwehrhaus seien die Nutzer über den Betrieb des Hauses weitgehend einig, mögliche Investoren seien ihm bekannt und so könnte man das Projekt intensiv angehen. Der Markt stecke derzeit mitten in vielen Projekten, eine weitere Verzögerung wolle und könne man sich nicht leisten. Der Kämmerer bezeichnete sich als 'Auswärtiger und teilweise Einheimischer', der seit seinem fünften Lebensjahr große Teile seiner Freizeit im Kneippkurort verbracht habe. Sämtliche Weiler kenne er ebenso wie die gesamte Ortsentwicklung. Auch seien ihm Unfang und Tätigkeit des Bürgermeisteramtes in Bad Grönenbach bestens bekannt; er werde nicht dem selben Irrtum wie sein Vorgänger unterliegen. In der Diskussion darauf angesprochen, versicherte Endres: 'Eine Vetterles-Wirtschaft wird es mit mir nicht geben; immer werden alle gleich behandelt. Alles wird so bleiben, wie es bisher in meiner Tätigkeit auch war.' Der Kämmerer wäre gerne auch als gemeinsamer Kandidat zur Verfügung gestanden, vor 14 Tagen habe ihm der CSU-Ortsvorsitzende Hubert Rauh jedoch abgesagt. Klare Aussagen machte er zu seinem künftigen Wohnort: Er habe erst vor einem Jahr ein Haus gebaut und werde, zumindest vorerst, im Falle seiner Wahl nicht nach Bad Grönenbach umziehen. Endres wörtlich: 'Bürger und Vereine werden es nicht merken, wo ein guter Bürgermeister nach einer Veranstaltung hinfährt.' 116 der 153 stimmberechtigten Besucher (Parteimitglieder durften nicht abstimmen) sprachen sich für Werner Endres aus.