Von August Striegel, Heimertingen - Dr. Josef Wohlleb, Altbürgermeister der Gemeinde Heimertingen und langjähriger Vorsitzender des örtlichen Fußballklubs, feiert heute seinen 85. Geburtstag. Sportbesessen, vielseitig engagiert: 'der Doktor', wie Wohlleb vielfach nur genannt wird, kann bei guter Gesundheit auf ein bewegtes und schaffensreiches Leben, privat wie öffentlich, zurückblicken. Dr. Josef Wohlleb hat die Geschicke der Gemeinde und im Besonderen die des Fußballklubs in entscheidendem Maße geprägt. Dass Wohlleb bis zum heutigen Tag ein 'Fußballbesessener' im positiven Sinne geblieben ist, beweist schon die Tatsache, dass er neben dem Besuch der Spiele 'seines' FC Heimertingen fast täglich an seinem Lebenswerk -dem Illersportgelände - anzutreffen ist und sich nicht zu schade ist, bei den Pflegearbeiten selbst mit Hand anzulegen. Ein modernes Sportheim, eine Tribüne, drei Rasenplätze und die Tennisanlage stellen ein beachtliches Zeugnis seines Einsatzes zum Wohl der Jugend dar.
36 Jahre an der Spitze des FCH Wohlleb erinnert sich noch lebhaft an sein Mitwirken in der bayerischen Studentenauswahl oder an die Spiele in den Nachkriegsjahren mit dem FC Heimertingen in der 2. Liga Südschwabens. Die zwei Siege des kleinen Bauerndorfes gegen den FC Memmingen bleiben ihm unvergessen. Viele positive Erfahrungen auf der sportlichen Ebene hätten ihn geprägt und ihm die Kraft gegeben, 36 Jahre lang an der Spitze seines FCH zu stehen, der sich in dieser Zeit vom reinen Fußballklub zum Sportverein mit vier Abteilungen entwickelt habe. Zunächst im Gemeinderat, dann Zweiter Bürgermeister und schließlich zwölf Jahre lang Gemeindeoberhaupt (1978 bis 1990): diese Stationen waren die zweite Säule des Schaffens von Wohlleb, der neben seinem eigentlichen Beruf als Lungenfacharzt viel Freizeit opferte. Unter großen Mühen habe man es 1983 geschafft, neben der bestehenden gemeindeeigenen Turnhalle eine noch heute moderne Verbandsschule für die Mitgliedsgemeinden Fellheim , Pleß und Heimertingen zu errichten. Und bei der Umstrukturierung vom ländlich geprägten Dorf zum Wohnort mit einem günstig liegenden Gewerbegebiet wurde die Handschrift Wohllebs deutlich. Für sein Wirken in der Öffentlichkeit wurde Wohlleb mehrfach ausgezeichnet. Herausragend dabei die Bundesverdienstmedaille und die Ehrenmedaille im Sport. Doch Wohlleb hält sich nicht damit auf, Medaillen abzustauben: Bei jedem Wetter gibt es den allmorgendlichen Spaziergang mit dem Hund, die wöchentliche Gymnastik darf nicht ausfallen und ansonsten halten ihn seine drei Söhne und Schwiegertöchter sowie neun Enkel auf Trab. Da trifft es sich gut, dass Ehefrau Rosa seit über 50 Jahren als unauffällige Helferin ihrem Mann zur Seite steht.