Erste Erkenntnisse zur Explosion an der Biogasanlage bei Ruderatshofen hat die Kriminalpolizei Kempten. Wie deren Leiter Albert Müller sagte, sei gestern auch ein Sachverständiger des bayerischen Landeskriminalamtes vor Ort gewesen. Laut Müller ist jetzt klar, dass Funken der Schweißarbeiten die Explosion ausgelöst haben. Während die beiden Installateure, wie berichtet, an einem Rohr arbeiteten, entzündete sich das Methangas in der Anlage. Es folgten eine Verpuffung und eine Druckwelle, die beide Arbeiter wegschleuderte. Entstanden war das Methangas im Inneren der Anlage aus der Jauche, die sich im äußeren Ring befand. Das Rohr verbindet diesen mit dem inneren Bereich.
Wie es aber zu dem Unfall kommen konnte, wird laut Polizei endgültig erst das Gutachten des Sachverständigen klären können. In die Untersuchungen eingeschaltet hat sich zudem die Berufsgenossenschaft. Sie prüfe, ob alle Vorschriften eingehalten wurden, so der Chef der Kemptener Kripo, die den Fall nun bearbeitet. "Bei größeren Unfällen mit mehreren Verletzten übernimmt die Kripo", erklärt Alfred Immerz, Leiter der Marktoberdorfer Polizeiinspektion.
Am Mittwoch hatte die Verpuffung an einer Biogasanlage bei Ruderatshofen ein Großaufgebot aus Feuerwehren, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und Polizei in Atem gehalten. Die Feuerwehrmänner konnten die fortbestehende, akute Explosionsgefahr entschärfen, indem sie das Methangas aus der Anlage abpumpten.
Der Rettungsdienst versorgte den schwer verletzten Installateur, der mittlerweile außer Lebensgefahr ist, und zwei Leichtverletzte. Am Unfallort waren zudem Autos geparkt, an denen aufgrund der Druckwelle ein Gesamtschaden von rund 50000 Euro entstanden ist. (tjb)