Lautrach (oh). - 'Entweder wir schlagen Standorte vor, oder wir schlagen keine Standorte vor und haben versagt; geschimpft werden wir immer.' So sah Bürgermeister Arthur Dorn die zwei Möglichkeiten des Gemeinderats zu der An-frage von 'E-Plus Mobilfunk' zur Errichtung einer Sendeanlage. Mit 12:1-Stimmen sprach sich das Gremium letztlich für die Nennung gemeindlicher Standorte aus. Dorn war sich sicher: 'Uns bleibt die Sache nicht erspart; wir sollten die kleine Chance der Mitwirkung nutzen.' Bereits im Jahr 2001 sei die Gemeinde in der selben Situation gewesen, er habe 'das zur Genüge genießen dürfen'. Ohne Erfolg habe man damals alles versucht, die Inbetriebnahme der Sendeanlage auf dem Holzwerk Fickler zu verhindern. Dritter Bürgermeister Johann Merk machte deutlich, dass sich auch ohne Vorschlag der Gemeinde 'irgendjemand findet, der sich eine solche Anlage raufnageln lässt'. Das hierfür zu erlösende Geld sollte der Kommune zufließen, dann hätten alle Bürger etwas davon. Zweite Bürgermeisterin Beate Zabler machte deutlich, dass man am liebsten gar keine Sendeanlage haben möchte, dies aber wohl nicht zu verhindern sei. Die Belastung an den bereits bestehenden Standorten dürfe jedoch nicht gebündelt werden. Ihrer Meinung nach wäre die Kläranlage der richtige Standort. Johanna Beck sprach sich für die Wasserreserve aus: 'Der Wasserbeschaffungsverband kann das Geld auch brauchen.' Bürgermeister Dorn würde kleinere Anlagen am liebsten auf dem Feuerwehrhaus, dem Deybachhaus oder dem Rössle sehen. Gerhard Beck schlug Schloss Kronburg vor; von hier aus könnte der gesamte Illerwinkel versorgt werden. Dieser Vorschlag sei auch von der Gemeinde Kronburg favorisiert worden. Mit Ausnahme von Gemeinderat Gerhard Müller sprachen sich alle dafür aus, die genannten Standorte als geeignet zu benennen. Baron Theodor Freiherr von Vequel-Westernach schloss es auf Nachfrage der Memminger Zeitung jedoch kategorisch aus, dass auf der Kronburg hohe Sendemasten und Schüsseln angebracht würden. Bisher seien lediglich zwei 'Mini-Sendeanlagen' von T-mobile installiert worden, die von außen aber nicht sichtbar seien.
Straße soll ausgebaut werden Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Dilpersried, wenn ein Ausbau auf 4,50 Meter Breite und eine Selbstbeteiligung der Gemeinde auf rund 120000 Euro begrenzt werden kann. Wie der Gemeindechef mitteilte, ist derzeit eine Förderung von 65 bis 70 Prozent möglich. Es liege genügend Geld auf der Halde, weil sich viele Gemeinden die An-teilsfinanzierung nicht leisten könnten. Derzeit werde jedoch vom Landratsamt ein Ausbau von 5,50 Meter gefordert. Dies würde laut Dorn jedoch 1,5 Millionen Euro kosten und das wiederum könne sich Lautrach nicht leisten. Seinen Beschluss vom 12. Juli, an das Familienhilfswerk Unterallgäu/Memmingen heuer keinen Zuschuss zu zahlen, revidierte der Rat einstimmig und bewilligte nun eine Zahlung von 100 Euro.