Ihre Häuser bilden mit rund 2300 Betten und 650000 Übernachtungen im Jahr das Rückgrat des Tourismus in Füssen - jetzt wollen knapp 30 Hoteliers und Vermieter das Heft selbst in die Hand nehmen. Sie planen, am morgigen Mittwoch eine eigene Marketingplattform auf die Beine zu stellen.
Ziel ist es, den zuletzt recht leblosen Kur- und Verkehrsverein umzukrempeln und mit «operativem Kapital» von zunächst rund 140000 Euro auszustatten. Als «Tourismusverein Füssen im Allgäu» soll die Plattform die Interessen aller Vermieter bündeln und mit konkreten Maßnahmen Gäste gewinnen.
«Dabei wollen wir nicht auf Konfrontationskurs mit der Stadt oder Füssen Tourismus und Marketing gehen», betonen Ralph Söhnen und Andreas Eggensberger im Namen der Vermieter. So sei durchaus eine Kooperation mit FTM denkbar - etwa bei touristischen Angeboten vor Ort oder dem Besuch von Messen. «Wir wollen aber künftig mitentscheiden, was, wann und wie wir etwas anpacken», so Söhnen.
Auslöser für die Initiative der Vermieter war der Streit um die Strukturen von FTM. Wie berichtet, hatten die Freien Wähler im Stadtrat vergeblich beantragt, das Kommunalunternehmen in eine GmbH umzuwandeln. Hintergrund: Seit Jahren vermissen die Vermieter bei FTM ein angemessenes Mitspracherecht. «Wir bezahlen fast alles und haben nichts zu sagen», so der oft geäußerte Vorwurf. Hotelier Wilhelm Schwecke kritisiert zudem die «Ineffizienz amtlicher Tourismuseinrichtungen.»
Doch das sei Schnee von gestern: «Wir wollen weg von den politischen Diskussionen und ausschließlich sachlich arbeiten», betont Eggensberger. Aus Sicht Söhnens sind die Vermieter regelrecht gezwungen, selbst aktiv zu werden: «Wir können hier nicht länger zuschauen - es geht um unsere Existenz.»

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Das für den Tourismusverein nötige Kapital brächten die Vermieter so oder so alljährlich zusätzlich zu ihren Beiträgen für FTM auf. Mehr noch: Allein in Füssen investiere die Übernachtungsbranche weit mehr als zwei Millionen Euro jährlich ins Marketing - Geld, von dem auch die Stadt erheblich profitiere. Angesichts der natürlichen Schnittpunkte mit FTM gehe der künftige Tourismusverein gerne «Seite an Seite» mit dem Kommunalunternehmen, so die Vermieter. Dies setze aber - anders als jüngst etwa beim Thema Kurbeitrag - offenen Dialog voraus.