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Füssen schließt sein Bürgerspital

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Füssen schließt sein Bürgerspital

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    Füssen (hs). Eine über 500 Jahre existierende Einrichtung in Füssen muss ihre Pforten schließen: Das Altenheim Heilig-Geist-Bürgerspital steht wegen baulicher und struktureller Probleme vor dem Aus. Die Heimbewohner werden übergangsweise in anderen Unterkünften untergebracht, das Rote Kreuz plant für dieses und ein weiteres Heim in Füssen einen Ersatzbau.

    Dank einer Stiftung des Bürgerehepaars Anna und Konrad Borhoch fanden seit dem Jahr 1469 alte Füssener eine Unterkunft im Bürgerspital. Vor elf Jahren übernahm das Bayerische Rote Kreuz (BRK) den Betrieb des Altenheims von der Stadt Füssen. Allerdings stieß man beim Betrieb schnell an die Grenzen: Das Haus hat nur 45 Wohnplätze, die über vier Stockwerke verteilt und mit engen und verwinkelten Gängen verbunden sind. Dies erschwert nicht nur die Betreuung der Bewohner, von denen etliche pflegebedürftig sind, sondern ist auch wirtschaftlich unrentabel.

    Ernüchterndes Ergebnis

    Im vergangenen Jahr untersuchten die Stadt und das BRK die Möglichkeiten einer Umgestaltung oder gar Erweiterung des Gebäudes. 'Das Ergebnis ist allerdings ernüchternd', teilten jetzt Bürgermeister Christian Gangl und der Ostallgäuer BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann mit: Das Haus hat nicht nur etliche bauliche Mängel, auch seine strukturellen Probleme ließen sich selbst bei hohen Investitionen nicht aus der Welt schaffen. Daher mache es gar keinen Sinn, Geld in eine Sanierung zu stecken, sagt Bürgermeister Gangl. 'Die Stadt kann die Strukturprobleme dieses Hauses nicht lösen.'

    Ersatzbau geplant

    Auch ein zweites BRK-Altenheim in Füssen ist nicht mehr zeitgemäß. Das Rote Kreuz plant daher einen Ersatzbau für beide Einrichtungen. Bis dieser verwirklicht wird, werden die Bürgerspital-Bewohner allerdings anderweitig untergebracht werden müssen: Denn das Landratsamt Ostallgäu drängt insbesondere wegen der Brandschutz-Probleme in dem Altenheim darauf, dass dieses zum 1. Mai geschlossen werden soll. Wo die Heimbewohner unterkommen, ist laut Kreisgeschäftsführer Hofmann noch nicht abschließend geklärt.

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