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Für Tannen tiefer in die Tasche greifen

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Für Tannen tiefer in die Tasche greifen

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    Kempten/Oberallgäu (kk). - Egal wie breit oder hoch - Hauptsache ein bunt geschmückter Christbaum steht an Heiligabend in der Stube. Wer auf das gute Stück nicht verzichten will, muss heuer allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen: 'Die Bäume sind allesamt etwas teurer', sagt Hugo Wirthensohn von der Waldbesitzervereinigung Kempten Land und Stadt (Wbv). Im Trend liegt laut Auskunft von Christbaumverkäufern in Kempten weiterhin die Nordmanntanne. Die Christbäume kosten in diesem Jahr mehr, weil insgesamt weniger Ware auf den Markt gekommen ist, erklärt Wirthensohn. In Dänemark - dem größten ausländischen Lieferanten für den deutschen Markt - hätten sich nämlich viele Züchter aus dem Geschäft zurückgezogen. Zudem habe der Spätfrost im vergangenen Winter große Baumbestände vernichtet. Dass generell die Baumpreise in die Höhe geklettert sind, bestätigen Christbaumverkäufer in Kempten. Bei Christian Hoffmann in der Kaufbeurer Straße beispielsweise kosten die Bäume zwischen 9,95 Euro und 39,95 Euro - im Schnitt ein bis zwei Euro mehr als im Vorjahr. Vor allem legten seine Kunden Wert auf die Art ihres Baums: 'Wir verkaufen fast nur noch dänische Nordmanntannen', sagt Hoffmann: 'Diese Züchtung nadelt nämlich nicht und ähnelt sehr den heimischen Tannen'. Und sie sei auch nicht so stachelig, merkt Eugen Rong an, der in der Bahnhofstraße Bäume anbietet. Auch im Gartencenter Kutter sind die Nordmanntannen der Renner: Knapp 90 Prozent des Angebots bestehe inzwischen aus dieser Tannenart, hieß es dort.

    An der Krone dicht bestückt Rotraut Bugler wollte sich ursprünglich eine Kiefer kaufen, hat sich aber dann doch für eine Nordmanntanne entschieden: 'Da stehen die Äste auch an der Spitze noch dicht an dicht - so kann ich meinen Schmuck besser aufhängen.' Auf den Duft von Harz und Nadeln freut sich die Duracherin schon lange. Warum sich Barbara und Reinhard Becker bereits Ende November ihre Tanne gekauft haben? 'Wir wollen einen großen, schmalen Baum - Mitte Dezember sind die schon alle weg', erklärt das Ehepaar aus Heising. Wer jetzt übrigens über die Preise für Tannen, Fichten oder Kiefern stöhnt, hat vergessen, dass Weihnachtsbäume auch schon teurer waren: Vor acht Jahren, so Hugo Wirthensohn, mussten die Käufer das Doppelte berappen. Der Preis sei in der Zwischenzeit, beispielsweise durch Dumpingaktionen in Bau- und Gartenmärkten, ständig nach unten gedrückt worden. Auch an der Horchlerstraße sind wieder Weihnachtsbäume zu kaufen, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt. Der Christbaumverkauf findet dort bis Heiligabend statt. Christbäume für einen guten Zweck gibt es in Kempten auch: So bietet beispielsweise das Haus Lichtblick vom Montag, 12. Dezember, bis Freitag, 16. Dezember, vor der St. Mang Kirche Bäume an. Laut Organisator Olaf Höck vom Diakonischen Werk kommt der Erlös der Stiftung Lichtblick für die Betreuung psychisch kranker Menschen zugute. Die Bäume kann man sich übrigens auch nach Hause liefern lassen.

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