Der Heimatkreis Freudenthal/Altvater will sein Museum auch in Zukunft dauerhaft sichern. Darum plant der Vertriebenen-Verein, am 1. Juli eine neue Stiftung zu gründen, die die Stadt Memmingen als Treuhänder verwaltet. Dafür wurde ein Vertrag ausgearbeitet – eine sogenannte Errichtungsvereinbarung –, den die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung verabschiedeten. Allerdings mit einer Gegenstimme.
Diese fiduziarische (nichtrechtsfähige) Stiftung unterliege keiner Prüfung der Regierung von Schwaben, beklagte Albert Schweiger. Deshalb forderte der FDP-Stadtrat, sie in das Stiftungsregister einzutragen. 'Auch so eine Stiftung unterliegt der Prüfung unseres Rechnungsprüfungsamts', konterte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Und welche Art der Stiftung er haben will, entscheide der Stifter (in dem Fall der Verein Heimatkreis Freudenthal/Altvater), unterstrich Rechtsreferatsleiter Siegfried Hoffmann.
FDP-Stadtrat Schweiger erinnerte daraufhin an die Rittmayer-Stiftung – sie sei ebenso eine sogenannte fiduziarische Stiftung. Er behauptete, dass daraus Gelder entnommen worden seien, unter dem Vorwand, diese seien in die Sing- und Musikschule geflossen.
Für Empörung gesorgt
Schweigers Worte sorgten bei vielen Stadträten für Empörung: 'Die Freudenthaler haben diese Diskussion nicht verdient, ihre Vorwürfe sind unter der Gürtellinie', schimpfte Werner Häring (SPD). Doch Schweiger pochte darauf, hier eine andere Art der Stiftung zu gründen und stimmte als Einziger gegen den Vertrag.
Das tat er auch, als es darum ging, die künftigen Mitglieder im Stiftungsbeirat zu bestellen: Dieser soll sich aus dem Oberbürgermeister als Vorsitzenden, vier vom Heimatkreis und zwei vom Stadtrat bestellten Mitgliedern und dem Leiter des städtischen Kulturamts zusammensetzen.