Germaringen | ses | Es gibt Hundebesitzer, die lassen die Exkremente ihrer Vierbeiner gedankenlos liegen. So zum Beispiel auch in Germaringen. Dort werden seit längerem nicht nur saftig grüne Wiesen und Felder der heimischen Landwirte als öffentliche Hundeklos missbraucht, sondern gar so mancher Grünstreifen auf Kinderspielplätzen. Das ärgert nicht nur Landwirte und Eltern, sondern auch den Gemeinderat. Dieser hat bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen, offensiv gegen dieses unappetitliche Thema vorzugehen und testweise in Obergermaringen Hundetoiletten aufzustellen.
Nachdem bereits bei der Bürgerversammlung des größten Ortsteils darüber gesprochen worden war, hatten sich einige Landwirte zusammengetan und Lösungsvorschläge erarbeitet. Diese reichen von Briefen an alle Hundehalter der Gemeinde über Geldbußen bis hin zu einem Ordnungsdienst zur Überwachung der Flächen, Wiesen und Felder. Den Räten waren diese Wege teilweise zu absurd. Nachdem es bei der Gemeindeverwaltung bereits seit geraumer Zeit sogenannte Hundekottüten für die Tierliebhaber zur Abholung gibt, sprachen sich die Räte letztlich für einen erweiterten Testbetrieb von speziellen Hundetoiletten aus. Erste Angebote holte sich die Kommune bereits ein - sie reichen je nach Ausführung von 160 bis 324 Euro pro Stück. Die Kosten, so hieß es, ließen sich eventuell über die Hundesteuereinnahmen finanzieren.
Problem mit der Betreuung
Der Kauf, so meinte Bürgermeister Kaspar Rager, sei verschmerzbar. Das Problem sei jedoch die Betreuung solcher Anlagen. Sie werde wohl auf die Gemeindemitarbeiter übergehen. 'Im Vordergrund steht die Belehrbarkeit der Hundebesitzer', sagte Stefan Kreuzer.
Ähnlicher Meinung war auch Hans-Jürgen Blösch. 'Wer Zeit für seinen Hund hat, hat meistens auch die Hundekottüten dabei und ist pflichtbewusst. Das Problem sind diejenigen, die nur kurz mit ihrem Hund vor die Türe springen', sagte er.
Man müsse die Bürger nochmals sensibilisieren, meinte auch Reinhard Miller. Er sprach sich für einen Probebetrieb aus. 'Das wäre doch ein guter Weg, Erfahrungen zu sammeln', so Miller weiter.
Wie viele dieser speziellen Hundeklos angeschafft werden, ließen die Räte offen. Fest steht jedoch, dass sie an fünf Plätzen in Obergermaringen aufgestellt werden sollen: zweimal rund um den Ziegelring, im Riedener Weg, in der St.-Wendelgasse und in der Aggensteinstraße.