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Für ein Lebenswerk

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Für ein Lebenswerk

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    Von Stefan Nowicki Oberstdorf Sein unermüdlicher Einsatz für die Waisenkinder Brasiliens ist über die Grenzen Oberstdorfs hinaus bekannt, und selbst sein 75. Geburtstag hält Pfarrer Franz Neumair nicht davon ab, etwas für sein Lebenswerk zu tun. So organisierte er mit befreundeten Musikern ein Benefizkonzert in der Oberstdorfer St. Johannes-Baptist-Kirche. Mit Musik vorwiegend aus der Epoche des Barocks erfreuten Ulrike Riezler, Sopran, Helga Große Wichtrup und Ildico Moseschvili, Violine, sowie Martha Lacher und Johannes Böhm, Orgel, die etwa 100 Musikfreunde, die sich eingefunden hatten. Den Anfang machte Johannes Böhm auf der Orgel mit dem Konzert F-Dur von Johann Gottfried Walther. So wie bei Schlössern aus jener Zeit ein gewichtiger Mittelbau von Seitenflügeln flankiert wird, umrahmen zwei liedhafte, tänzerische Allegro-Sätze das ernstere, leicht melancholische Adagio des Konzerts.

    Nach diesem gelungenen Einstieg in den Abend erhob Ulrike Riezler, die aus dem Kleinwalsertal kommende, bekannte Sopranistin, ihre Stimme. Mit einer Sopran-Arie aus der Pfingstkantate von Johann Sebastian Bach, einer Psalm-Vertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy und einem Gebet von Ferdinand Hiller stellte die Sängerin eindrucksvoll ihr Können unter Beweis. Obwohl ihre Stimme durch eine Erkältung angegriffen sich lieber der geforderten Leistungen entzogen hätte, verstand Ulrike Riezler es, mit Technik und leicht gebremster Kraft ihre Interpretationen der Lieder von der Empore in das Kirchenschiff schweben zu lassen. Im Wechsel mit der Sängerin spielten Ildico Moseschvili und Helga Große Wichtrup mit ihren Geigen auf. So wie bereits Ulrike Riezler einfühlsam von Martha Lacher an der Orgel begleitet, brachten sie die Sonate D-Dur von Guiseppe Tartini und zwei Sätze aus der Sonate III in A-Dur von Georg Philipp Telemann zu Gehör. Waren die Texte der gesungenen Lieder eher besinnlicher Natur, so zeigten sich die Sonaten für zwei Violinen und Continuo im gelungenen Kontrast dazu als äußerst reizend und heiter. Den Schlusspunkt des Konzertes setzte wiederum Johannes Böhm mit dem Pièce d?Orgue in G-Dur von Johann Sebastian Bach, in dem Böhms Können ebenso wie die Register der Orgel gefordert waren. So klang das schöne, recht ausgewogene Konzert mit dieser machtvollen Musik aus.

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