Kaufbeuren (fk). - Die Sanierung und Modernisierung des Altbestandes, aber auch die Zusammenlegung von kleineren Wohnungen zu größeren und damit zeitgemäßeren Wohneinheiten bestimmten auch im vergangenen Jahr wiederum die wirtschaftlichen Aktivitäten der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Kaufbeuren. In der Jahresversammlung im Kolpinghaus wurde jetzt das Rechnungsergebnis vorgelegt. Altoberbürgermeister Rudolf Krause, der als Vorsitzender des Aufsichtsrats die Versammlung eröffnete und leitete, wies zu Beginn auf die erneut gestiegene Zahl an Mitgliedern hin. Durch 144 Neuzugänge verteilten sich die 7122 Genossenschaftsanteile auf 1807 Mitglieder. Erfreulich sei, dass immer wieder Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft vorgenommen werden können. Krause wertete diese über viele Jahrzehnte bestehende Verbundenheit als Ausdruck einer Zufriedenheit für eine auf die persönlichen Verhältnisse zugeschnittene Wohnraumversorgung. Für 50-jährige Genossenschaftstreue wurden Franz Manstorfer, Hubert Radmüller, Heinrich Hübner, Oswald Hübner und Kurt Posselt ausgezeichnet. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Hansjörg Berbalk trug auszugsweise das Ergebnis des gesetzlichen Prüfungsverbandes für das Geschäftsjahr 2001 vor, in dem der Genossenschaft gesunde wirtschaftliche Verhältnisse und eine tadellose Rechnungsführung bescheinigt wurden. Sowohl die Bilanz mit einem Volumen von 30,3 Millionen Euro, darin enthalten sind Grundstücke mit Wohnbebauung in Höhe von 25,9 Millionen Euro, als auch die Gewinn- und Verlustrechnung erläuterte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Michael Stolle. Größter Einnahmeposten waren die Mieterlöse mit 5,4 Millionen Euro und auf der Ausgabenseite schlugen die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit drei Millionen Euro zu Buche, die ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert werden konnten. Als Bilanzgewinn konnten 312362 Euro erwirtschaftet werden.
1562 Wohneinheiten Vorstandsmitglied Rudolf Epple schnitt in seinem Lagebericht den immer noch bestehenden Überhang an Wohnungen im Stadtgebiet an, doch konnte die Baugenossenschaft in ihrem Einzugsbereich den Bestand an leerstehenden Wohnungen im vergangenen Jahr um die Hälfte reduzieren. Nur noch 15 Wohnungen seien derzeit ohne Mieter. Diese Räume stehen bereits auf der Modernisierungsliste. Zum Jahresende 2002 verfügte die Genossenschaft über 1562 Wohneinheiten und 502 sonstige Mieteinnahmen. Nur noch in 124 Wohnungen fand ein Mieterwechsel statt, sodass sich die Fluktuationsrate auf 7,9 Prozent (Vorjahr 9,5 Prozent) reduzierte. Aufsichtsratsvorsitzender Rudolf Krause dankte dem Vorstand für die Zusammenarbeit und legte der Versammlung den gemeinsamen Vorschlag beider Organe vor, eine vierprozentige Dividende aus dem Bilanzgewinn auszuschütten und den verbleibenden Betrag der Rücklage zuzuführen. Die Mitglieder stimmten dieser Empfehlung ebenso zu wie der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Da nach der Satzung die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Berta Brand, Karl Sauer und Manfred Bradel zu Ende gegangen war, aber keine schriftlichen Vorschläge für eine anderweitige Besetzung dieses Aufsichtsgremiums eingegangen waren, schlug Wahlleiter Rudolf Krause eine erneute Berufung dieser drei Organmitglieder vor, die dann von der Versammlung auch einstimmig vorgenommen wurde. In der Aussprache wurde auf störende Bäume, die auch die Sicherheit beeinträchtigen, ebenso hingewiesen wie auf wünschenswerte Verbesserungen beim Brandschutz (Fluchtwege, Rauchmelder). Für die Wohnblocks an der stark frequentierten Mindelheimer Straße wurde der Einbau von Schallschutzfenstern als vordringlich angesehen. Bei Wohnungszusammenlegungen wurde der Wunsch geäußert, auch das Badezimmer zu vergrößern. Für alle Anregungen wurde eine Prüfung zugesagt.