Von Dieter Schöndorfer |Oldenburg, LandsbergWenn sich alle Seiten einig werden, dann wird in knapp zweieinhalb Jahren der erste Lastwagen seine Ware zwischen Kaufering und Landsberg (südlich des Kauferinger Heizwerks) in das neue Lager des Lebensmittel-Versorgers Edeka mit der Bezeichnung "Regionallager München-West" anfahren oder verlassen. Dabei machte Rolf Messinger, mit Logistikplanung der Edeka-Zentrale in Hamburg betraut, kein Geheimnis aus den weiteren Plänen: Es kann durchaus sein, dass Kaufering/Landsberg irgendwann zum Zentrallager ausgebaut werde.
Zunächst jedoch würden sich die Hamburger freuen, wenn sie den Zuschlag für das Gelände südlich des Kauferinger Heizwerkes bekämen. Einer Delegation, zusammengesetzt aus Stadträten Landsbergs und der Marktgemeinde Kaufering, stellten sie dann in Wiefelstede, ganz hoch im Norden Deutschlands bei Oldenburg gelegen, Zahlen, Daten und Anforderungen an das Gelände vor. Wiefelstede wurde als Anschauungsbeispiel ausgewählt, weil es dem ähnele, das zwischen Landsberg und Kaufering geplant sei.
An Flächenbedarf stehen für die verschiedenen Lagerelemente 35000 Quadratmeter zu Buche, plus noch einmal die gleiche Fläche für Park-, Belade- und Rangierflächen. Das "wuchtige Bauwerk" (Kauferings Bürgermeister Dr. Klaus Bühler) wird über Hallen verfügen, die mindestens 16 Meter hoch sind, im Hochlagerbereich sogar mindestens 25 Meter.
Dr. Klaus Bühler: "Das Hochlager würde aber auf Kauferinger Seite platziert und wäre etwa auf einer Höhe mit dem Heizwerk."
Besonders interessierte die Anzahl der ein- und ausfahrenden Lkw, bei denen es sich zum Großteil um 40-Tonner handeln wird. Rolf Messinger dazu: "Für die Gutachten geben wir als Spitzenwert über den Tag verteilt rund 369 Lkw an." Ob dies nun allerdings die Zahl der Lkw sei oder noch einmal so viel Fahrten dazu kommen, da ein Lkw ja anfahre und das Lager anschließend wieder verlasse, konnte er nicht verifizieren: "Das müssen wir noch einmal nachprüfen lassen", gestand er diesen Lapsus in der Präsentation ein. Dr.

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Klaus Bühler hatte jedoch schon im Vorfeld der Diskussionen bestätigt, dass die Marktgemeinde Kaufering in ihren Berechnungen von rund 1000 Lkw-Fahrten pro Tag ausgehe. Das wären dann etwa alle drei Minuten ein Lkw, allerdings nur zu Spitzenzeiten, die Messinger zwei Mal im Jahr sieht: "Das ist vor Ostern und vor Weihnachten." Klaus Bühler sieht jedoch vor allem eines: die angekündigten 300 Arbeitsplätze.
Am Abend zog der Bürgermeister ein positives Fazit: "Ich denke, dass die Erkenntnis, 300 Arbeitsplätze in der ersten, und 500 Arbeitsplätze in der zweiten Ausbauphase zu gewinnen, gereift ist." Für diese Arbeitsplätze würde er "zu Fuß nach Rom gehen". Natürlich sei das Lager wuchtig in seinem Erscheinungsbild, doch im geplanten Gelände "einpassbar".
Landsbergs Oberbürgermeister Ingo Lehmann hält das Projekt städtebaulich für problematisch, wenngleich er das Argument der Arbeitsplätze nicht von der Hand weisen will. OB Ingo Lehmann: "Wir werden jetzt die Entscheidung der Kollegen in Kaufering am 10. Dezember abwarten."