Ab dem 50. Lebensjahr ist die Mehrheit der Männer davon betroffen: Eine Vergrößerung der Prostata tritt ein, Probleme beim Wasserlassen sind die Folge. Behandelt wird dies in der Urologie unter anderem mittels Lasertechnik. Einer
Dr. Thomas Bayer war an der Entwicklung des Geräts beteiligt. Der Oberarzt der Urologischen Abteilung hat seit vielen Jahren Erfahrung mit der Lasertechnik. Die jüngste Verbesserung vergleicht er so: "Das ist wie von Golf auf Porsche." Die Leistung der 80000 Euro teuren neuen Apparatur ist laut Bayer dreimal so hoch wie die des Vorgängermodells.
Genutzt wird der Laserstrahl dazu, überschüssiges Gewebe der Vorsteherdrüse quasi zu verdampfen. Verfolgt wird der Eingriff via Mini-Kamera über einen Monitor im Operationssaal.
Zwei Jahre Entwicklungszeit
Mehr als zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken im neuen "Dornier Urobeam". Vergangenes Jahr wurde der neue Laser auf dem deutschen Kongress für Urologie, einer der größten Veranstaltungen ihrer Art, in Stuttgart der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Die Vorteile dieses Gerätes seien die deutlich bessere Abtragung von Gewebe, so dass auch sehr große Organe mittels des Lasers behandelt werden können, was bis jetzt nicht möglich war. Ein weiterer Vorteil ist die deutlich bessere Blutstillung - auch Patienten mit Gerinnungsstörungen und gerinnungshemmenden Medikamenten können behandelt werden, erläutert der 48-jährige Mediziner.
Mit dem Laser werden inzwischen weltweit Patienten behandelt. Dem Klinikum Kempten komme dabei eine tragende Rolle zu: Neue Kollegen werden entweder am Klinikum Kempten-Oberallgäu oder direkt vor Ort geschult. Professoren von Sibirien bis Südamerika seien mittlerweile mit den Ergebnissen der Behandlung sehr zufrieden.
Die urologische Abteilung erhalte besonderen Bekanntheitsgrad - durch internationale Kongressauftritte von Dr. Bayer, der sowohl in Vorträgen wie auch in Live-Operationen die neue Methode seinen Kollegen näher bringt. Prospekt und Filmmaterial des Geräts tragen den Verweis auf das Klinikum Kempten-Oberallgäu.