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Artikel: Früh erkennen - besser heilen

21. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Brustkrebs Mammobil offen für alle 50- bis 69-jährigen Frauen

Marktoberdorf | sg | Christl Thielen legt viel Wert auf Vorsorge. Als Krankenschwester weiß die Marktoberdorferin, wie wichtig die Früherkennung von Brustkrebs ist. Daher nimmt sie auch am Mammografie-Screening teil. Nur ein paar Minuten dauert die Untersuchung, zu der mehrere hundert Frauen zwischen 50 und 69 Jahren noch bis 4. November in das sogenannte Mammobil vor dem Marktoberdorfer Rathaus eingeladen sind. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen. Auch ohne Einladung können Frauen im genannten Alter zu dieser Reihenuntersuchung kommen. Eine Praxisgebühr fällt nicht an.

In Marktoberdorf, wo das Mammobil vor eineinhalb Jahren bereits einmal aufgestellt war, sei die Beteiligung mit 60 Prozent schon beim ersten Mal sehr gut gewesen, sagt Dr. Jochen Vogel. Er ist einer der verantwortlichen Ärzte des Mammografie-Screenings Schwaben-Süd und hofft auch diesmal auf eine gute Resonanz bei dieser Reihenuntersuchung.

Internationale Studien belegen Wirkung

Vogel unterstreicht die Bedeutung des Mammografie-Screenings. Denn die Früherkennung sei mit großen Chancen der Heilung vom Brustkrebs verbunden. Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa 55000 Frauen erkranken pro Jahr in Deutschland daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr.

Internationale Studien haben gezeigt: Ein Programm zur Früherkennung durch das Mammografie-Screening kann die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs deutlich senken. Denn die Mammografie gilt zurzeit als die effektivste Früherkennungsmethode. Und je frühzeitiger Diagnose und Therapie erfolgen, desto größer sind die Heilungschancen.

Alle Röntgenaufnahmen, die im Mammobil gemacht werden, werden von mindestens zwei Ärzten unabhängig voneinander ausgewertet. In fünf von 1000 untersuchten Fällen werden statistisch Karzinome festgestellt. Eine frühe Erkennung bedeute aber die Möglichkeit auf Brusterhaltung und schonendere Behandlung, weiß Dr. Vogel. Alle Teilnehmerinnen am Screening werden schriftlich über das Untersuchungsergebnis benachrichtigt.

"Man ist sich nach der Untersuchung einfach sicher, dass nichts ist", sagt eine Frau aus Burk, die gestern der Einladung zur Mammografie im Mammobil gefolgt ist. Regelmäßige Besuche beim Frauenarzt gehören für sie ebenso zum Vorsorgeprogramm wie nun die Teilnahme am Screening, das künftig alle zwei Jahre durchgeführt wird.

Die Öffnungszeiten des Mammobils sind: Montag bis Donnerstag 8.10 bis 16.30 Uhr, Freitag 8.10 bis 15 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.mammobil-allgaeu.de. Bei weiteren Fragen können sich die Frauen an die Telefonnummer 01805/180908 wenden.