Ökosteuer: Betriebe klagen über hohe Belastungen Niedrigere Stromkosten wiegen Abgaben teilweise auf Marktoberdorf (hku). Geschäftsführer Wolfgang Thoma von der Spedition Ansorge in Altdorf klagt über einen drastischen Anstieg der Dieselkosten, der für manche Betriebe sogar existenzgefährdend sein könne. Meinrad Heiland, Bäcker in Bertoldshofen und stellvertretender Ostallgäuer Innungs-Obermeister, hat jährliche Mehrkosten für Strom, Sprit und Öl von über 1100 Mark. Im April vergangenen Jahres, zum Start der Ökosteuer, hatten Thoma und Heiland in der AZ geschildert, welche Belastungen die neue Abgabe für ihre Betriebe voraussichtlich bringen wird. Jetzt, zehn Monate später, sehen sie sich in ihrer damaligen Einschätzung bestätigt. 'Das ist ein Frontalangriff auf das Transportgewerbe', kritisiert Thoma die Öko-Abgabe.
Durch einen glücklichen Umstand hat Bäcker Heiland die steuerliche Belastung mehr als ausgeglichen. Liberalisierung des Strommarktes und damit verbundener Preisverfall führten dazu, dass er einen sehr günstigen Vertrag mit seinem Energieversorger abschließen konnte. Das tat zwar auch die Spedition Ansorge, doch bei ihr habe sich dies lange nicht so stark ausgewirkt, betont Thoma. Am 1. Januar ist die zweite Stufe der Ökosteuer in Kraft getreten. Die Abgabe für Benzin und Diesel erhöht sich in vier Jahresschritten um je sechs Pfennig pro Liter. Die Stromsteuer wird im gleichen Zeitraum auf vier Pfennig je Kilowattstunde verdoppelt.