Nicht nur der Landkreis Ostallgäu bietet derzeit mit seinen Ehrenamt-Seminaren Hilfe bei der Vereinsführung. Der Landesverband für Garten- und Landespflege lud kürzlich zusammen mit dem Kreisverband zu einem Tagesseminar nach Leuterschach ein, um seine im Ostallgäu ehrenamtlich Verantwortlichen mit Rat und Tat zu unterstützen. Neue Ideen für die Vereinsarbeit und detaillierte Hilfestellung bei diversen Fragen gab es bei dem Seminar für Vereinsvorsitzende und Nachwuchskräfte der Ostallgäuer Gartenbauvereine.
Seminarleiter Manfred Burghardt vom Landesverband in München betonte den steigenden Stellenwert der Gartenbauvereine. Die Expansion des Verbandes auf bayernweit knapp 540000 Mitglieder sei ein sichtbarer Beweis für das zunehmende Bedürfnis der Menschen nach naturnahen Gärten, durchgrünten Siedlungen und erlebnisreichen Landschaften. Diese Tatsache stelle eine Herausforderung für alle 3318 Gartenbauvereine dar, wovon 59 im Ostallgäu angesiedelt sind.
Damit die Gartenbauvereine ihrem Bildungsauftrag, Gartenkultur und Landespflege zu fördern, auch nachkommen können, bot der Seminarleiter im ersten Teil allerlei Arbeitsprogramme für die Vereinsarbeit.
Arbeitsthemen wie "Naturgemäßer Anbau", "Standortgerechte Pflanzenwahl" oder "Lebensgrundlage Boden" wurden mit detaillierten Vorschlägen zu Vorträgen, Aktionen und Kinderaktivitäten ausgeführt.
Danach folgten Erfahrungsberichte aus der Vereinspraxis zweier Ostallgäuer Vereine. Bürgermeister Joachim Ernst aus Stötten berichtete über seine Vereinsstruktur und von einer strikten Aufgabenteilung, aus zeitlicher Not geboren. Er sprach von "Kümmerern", die sich selbstständig um einzelne Bereiche der Vereinsaktivitäten sorgten. Der Vorsitzende des Ronsberger Gartenbauvereins, Werner Ruhland, stellte den im vergangenen Jahr mit großer Resonanz durchgeführten Kinder- und Familienaktionstag "Leben an und in der Günz" anhand von zahlreichen Bildern vor.
Kreisfachberater Hartmut Stauder appellierte zusammen mit dem Verbandsdirektor Martin Gruber an die Teilnehmer, nach Möglichkeit vom Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden" wieder mehr Gebrauch zu machen. Die Unterstützung der Kreisfachberatung sei allen sicher.
Zur modernen Vereinsführung gehöre auch, so Burghardt, auf aktuelle Themen Bezug zu nehmen. Was auch er beim Seminar tat und auf die Wünsche der Zuhörer einging. Betreuungskurse für Ganztagsschulen, die der Verband anbietet, waren eines der Themen. Schulrat Wittek aus Marktoberdorf berichtete über die derzeitige Situation bei Ganztagsschulen im Ostallgäu und die Möglichkeit für Vereine, mit den Kindern dort zu arbeiten. Daneben wurden auf Wunsch die Vereinshaftpflicht und weitere Versicherungen, sowie die GEMA thematisiert.
Zahlreiche Fragen bestätigten die Brisanz dieser Bereiche.
Abschluss der Veranstaltung bildete der Hinweis auf die Frühjahrsversammlung der Ostallgäuer Gartenbauvereine, dem sogenannten Lichtmesstreffen, am 20. Februar in Leuterschach.