Bereits vor knapp zwei Wochen übernahm der neu gewählte Bürgermeister Friesenrieds, Bernhard Huber, das Amt. Jetzt ist er auch offiziell Gemeindeoberhaupt. Denn Anton Rappold, dienstältester Gemeinderat in Friesenried, vereidigte den 39-Jährigen bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Erste Aktion von Huber war es, seinen Nachfolger im Gemeinderat, Hans Kukla, ebenfalls zu vereidigen. Und der Bürgermeister brachte sogleich etwas Zug in die Sitzung. Er schlug nämlich für schwierige Themen vorbereitende Ausschüsse vor. 'In den kommenden Jahren stehen weitreichende Entscheidungen an, bei denen es um die Ausrichtung der Gemeinde für Jahrzehnte geht', so Huber. In erster Linie sei deshalb ein Bauausschuss nötig – zumal Ende Mai mit der Hochwasserschutzmaßnahme am Blöcktacher Mühlbach ein großes Projekt starte. Das sah das Gremium auch so: 'Der Ausschuss kann Diskussionen vorbereiten, um sie schneller auf den Punkt zu bringen', meinte Herbert Haug. Strittig war lediglich, ob sich der Ausschuss mit allen Bauvorhaben – also auch privaten – beschäftigen soll oder nur mit größeren Projekten.
Beteiligungen der Bürger und der Gemeinde geplant
Huber regte außerdem eine Arbeitsgruppe Windkraft an. Denn die Gemeinde führe derzeit Gespräche mit einem Investor für zwei Windkraftanlagen, berichtete er. Dabei seien auch Beteiligungen der Gemeinde und der Bürger geplant. Der Gemeinderat sah diese AG ebenfalls als sinnvoll an: Die Mitglieder sollten sich dabei auch Wissen über Technik, Verwaltung und Finanzierung solcher Anlagen aneignen, um die Gemeinde versiert gegenüber Investoren, Planungsverband oder Bürgern zu vertreten, meinte Rappold. Der Bauausschuss und die AG Windkraft sollen in Bälde eingerichtet werden.
Zwei weitere Arbeitsgruppen könnten perspektivisch hinzukommen: Josefine Mader schlug eine AG Senioren und Soziales vor, Haug eine AG Nachhaltigkeit und Zukunft.
Kurzfristig soll auch an der Kläranlage etwas geschehen: Der Bürgermeister wies auf einige Punkte hin, die dort angegangen werden sollen. So sei das Getriebe für die Tauchkörperanlage undicht. Klärwärter Wendelin Knauer stellte deshalb drei Varianten zur Abhilfe vor: Improvisieren durch Abdichten, das Getriebe überholen lassen oder gleich ein neues Teil kaufen. Da der Elektromotor noch funktionstüchtig sei, folgte der Gemeinderat Thomas Klughammers Vorschlag und stimmte einstimmig für eine Reparatur.
Zudem will sich das Gremium bei einem Ortstermin davon ein Bild machen, ob der äußere Sandfang mit Beton saniert werden soll und wie nötig eine Dachsanierung ist. Dabei soll auch über eine mögliche Abdeckung für die beiden Schlammpolder gesprochen werden, um die vorhandene Geruchsbelästigung mindern zu können.