Siege durch Michael Greis und Sandra Ampßler beim Latschenkiefer Ski Trail. Von unserem Redaktionsmitglied Jürgen Swarofsky Hindelang Eine 'Super-Veranstaltung' war der einhellige Tenor der Teilnehmer am 5. Allgäuer Latschenkiefer Ski Trail von Nesselwängle im Tannheimer Tal über 42,195 Kilometer nach Oberjoch. Kein Wunder: Bei strahlendem Winterwetter und Temperaturen von mehr als zehn Grad minus fanden die etwa 1400 Langläufer/innen beste Bedingungen vor.
Schließlich war auch die Spannung kaum noch zu überbieten. Entschied doch ein 'Wimpernschlag' über den Sieg: Diesen sicherte sich zur Freude der zahlreichen Zuschauer im Skistadion von Oberjoch mit Michael Greis vom SK Nesselwang ein Allgäuer. Der 23-Jährige lag mit 1:24:03,3 Stunden nur vier Hundertstelsekunden vor dem Vorjahressieger Stanislav Rezak aus Tschechien. Auch bei den Frauen war eine Allgäuerin die Schnellste: Sandra Ampßler vom SC Marktoberdorf gewann in 1:39:54 Stunden.
Trotz der Kälte war die Spannung auf dem Siedepunkt. Das packende Rennen zeichnete sich eigentlich schon von Beginn an ab. Bereits kurz nach dem Start setzte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe vom Feld ab. Zu dieser gehörte unter anderem neben dem Vorjahressieger Stanislav Rezak aus Tschechien mit Michael Greis (SK Nesselwang), Dietmar Wunsch (Neuner-Sport Kempten) und Jürgen Grotz (TSV Wiggensbach) auch drei Allgäuer. Nach einer halben Stunde hatte diese Gruppe mit zwei Minuten Vorsprung das Gebiet um den Vilsalpsee erreicht. Weiter ging es in 'schneller Fahrt' Richtung Zöblen, wo der Sprint im Foto-Finish entschieden wurde: Greis sicherte sich die 1000 Mark Prämie vor Stanislav Rezak (500 Mark) und Stephan Zirngibl aus Altenau (300).
Tempo Tribut gezollt
Dem Tempo von Greis und Rezak musste schließlich Zirngibl Tribut zollen. Diese beiden wechselten sich in der Folge in der Führungsarbeit (Greis: Wir arbeiteten gut zusammen) bis kurz vor dem Ziel ab. Hier war Greis der Glücklichere. Der 23-jährige Biathlet, der der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Bischofswiesen und dem B-Kader der deutschen Biathleten angehört, der vom früheren deutschen Biathlon-Aushängeschild Fritz Fischer in Ruhpolding trainiert wird, hatte knapp die Nase vorn. 'Es war ganz schön stressig, aber es hat sich gelohnt', stellte der Nesselwanger nach seinem Sieg fest.
'Ich konnte ihn nicht mehr abfangen', anerkannte der Vorjahressieger Stanislav Rezak (26) die Leistung von Greis. 'Im nächsten Jahr komme ich wieder und vielleicht habe ich dann mehr Glück.' Von Stephan Zirngibl als Drittem war das Spitzenduo 'nicht zu halten'. Dabei ist der 30-jährige Bautechniker World-Loppet-erprobt. Hinter ihm wurden mit Dietmar Wunsch und Jürgen Grotz zwei weitere Allgäuer Vierter und Sechster. Drei Allgäuer unter den ersten Sechs: Das hatte es bei diesem Wettbewerb noch nicht gegeben.
Starkes Trio
Noch besser nimmt sich die Allgäuer Bilanz bei den Frauen aus: Hier belegten sie mit Sandra Ampßler vom SC Marktoberdorf (1:39:54,7), Conny Marquardt vom SC Füssen (1:46:13,8) und Susanne Bär vom TSV Buchenberg (1:47:26,2) sogar die ersten drei Plätze. 'Es war schön, aber jetzt bin ich tot', bemerkte die 19-jährige Siegerin im Ziel.