Während einer kleinen, von einer Bläsergruppe des Musikvereins mitgestalteten, gut besuchten Feier und bei trockener Witterung segnete Pfarrer Dr. Jacob Nangelimalil die vom Gartenbauverein Jengen-Ummenhofen im Gewerbegebiet Urbansfeld angelegte und bepflanzte Streuobstwiese mit Rastplatz. In seiner kurzen Ansprache sagte der Pfarrer, "dass er anfangs mit der Bezeichnung Streuobstwiese nichts anfangen konnte". Für ihn sei diese Anlage das "Miniparadies".
Richard Obermüller, Imker und tatkräftiger Helfer und Mitorganisator beim Anlegen der Wiese, schilderte in einem Rückblick den Verlauf der Aktion, von der Grundstücksuche bis zur Bepflanzung und dem Ausbau. Zusammen mit Bürgermeister Franz Hauck habe man den Platz im Gewerbegebiet ausgewählt. Bepflanzt wurde das Areal dann vom Verein unter Leitung der Vorsitzenden Beate Miller mit 15 Obstbäumen, überwiegend alten Hochstammsorten. Selbst ein "Jakob-Fischer"-Apfelbaum, der schon viele Jahre im Garten von Bürgermeister Hauck nichts gebracht habe, trug nach der Umpflanzung in die Streuobstwiese erstmals Früchte.
Anregungen zum Ausbau des Rastplatzes gewann der Verein unter anderem bei der Besichtigung der Landesgartenschau. Auch ein sogenanntes "Insektenhotel" wurde auf dem Gelände aufgebaut. Die wirtschaftliche Bedeutung des Streuobstbaues habe im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft stark abgenommen. "Die Obstbaumbestände sind lebende Zeugnisse traditioneller ländlicher Lebensformen und prägen seit Jahrhunderten das Landschaftsbild", sagte Obermüller. Bürgermeister Hauck bezeichnete die Streuobstwiese mit Rastplatz und Sitzgelegenheit als "Eingangstor der Gemeinde Jengen". Der bepflanzte Hügel sei die Grenze zur Nachbargemarkung Lindenberg und zeige auch symbolträchtig die Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Koexistenz im Nebeneinander der Flächenbebauung auf: "Hier die Ruhe und Natur, dort das Gewerbegebiet.
" Der Platz sei auch sonst ideal, da er als Teil der Überschwemmungsfläche nicht bebaut werden kann und als Ausgleichsfläche für die Gewerbebebauung gilt.
Abschluss der gelungenen Feier waren der gemeinsam gesungene, von den Bläsern angestimmte Sonnengesang des heiligen Franziskus und ein gemütliches Beisammensein bei hausgemachten Kuchen und Kaffee im Gemeindehaus. (elu)