Buchloe | kah | Da waren alle erstmal platt: Nach dem geradezu begeisterten Vortrag des Projektleiters Bernd Huthoff(siehe weiteren Bericht)herrschte im kleinen Rathaus-Sitzungssaal kurzzeitiges Schweigen. "Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", zitierte Bernhard Seitz (FWV) aus Goethes "Faust". In seiner Zeit als Stadtrat habe er schon mehrere Planungen für einen neuen Bahnhof vorgelegt bekommen, sagte er, doch stets seien diese wie Seifenblasen geplatzt.
Doch der Projektleiter konterte. Er übernehme grundsätzlich nur Projekte, die realisierbar sind. "Buchloe hat Bedeutung und ich kann Ihnen sagen, dass diesmal Aussicht auf Erfolg besteht", zeigte sich Huthoff optimistisch. "Wenn Sie das wirklich schaffen, sind Sie auf dem Weg zum Ehrenbürger", meinte Manfred Beck (SPD) schmunzelnd. Tatsächlich, so versicherte Huthoff, werde er sich "Mühe geben", das Projekt selbst zum Abschluss zu bringen.
Gerade die stets wechselnden Ansprechpartner auf Seiten der Bahn hatten in der Vergangenheit immer wieder zu Verzögerungen geführt, erinnerte Herbert Barthelmes (CSU). Seine Fraktion begrüße es nun aber sehr, dass etwas vorwärts geht.
Auf fruchtbaren Boden stieß Huthoffs Vorschlag, die Bürger miteinzubeziehen, bei allen Stadträten, jedoch meinte Barthelmes: "Wir müssen die Leute informieren, aber gleichzeitig als Stadträte die Vorleistungen treffen, dafür wurden wir schließlich gewählt."
Dass die Stadt einen großen Teil der Kosten tragen wird, darauf machte Franz Lang aufmerksam: "Deshalb stehe ich dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber."

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Helmut Weiß (CSU) hingegen würde sich freuen, "eines Tages vom neuen Buchloer Bahnhof aus abfahren zu können". "Denn", fügte er lachend hinzu, "als wir 1988 dort den Brand gelöscht haben, wurden wir oft geschimpft."
Anfang Dezember sollen den Buchloern bei einer Bürgerversammlung sowohl die Ideen für ein neues Bahnhofsgebäude als auch die Planung für das Bahnhofsumfeld samt Pendlerparkplätzen vorgestellt werden. Der genaue Termin steht nach Auskunft der Stadt noch nicht fest, wird aber rechtzeitig in der BZ bekannt gegeben.