Oberstdorfer Schule Träger privater Bildungseinrichtung in Konkurs Kaufbeuren/Oberstdorf (mab). Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Kaufbeurer Frenzelschule die Trägerschaft über die Wirtschaftsschule Merkur in Oberstdorf übernehmen. Die Kaufbeurer Bildungseinrichtung, die seit 50 Jahren den Weg zum mittleren Schulabschluss mit Schwerpunkt Wirtschaft bietet, ist dazu kürzlich vom Privatschulverband gebeten worden, so Norbert Schmied, Leiter der Kaufbeurer Frenzelschule.
Nach dem Tod des alleinigen Geschäftsführers der Merkurgruppe (Ulm), die neben der Oberstdorfer Wirtschaftsschule noch eine Berufsfachschule für medizinisch-technische Assistenten (MTA) in Augsburg betreibt, sei die Überschuldung des Trägers festgestellt worden, so Schmied. Inzwischen ist ein Insolvenz-Verwalter bestellt, der 'mir fernmündlich die Zusage' für die Übernahme gegeben hat.' Das Konkursverfahren könne konkret jedoch erst eröffnet werden, wenn auch ein Nachfolger für die Augsburger MTA-Schule in Sicht sei. Dies wäre aber wohl nur eine Frage der Zeit.
In Oberstdorf werden derzeit 68 Schüler in drei Klassen unterrichtet. 'Damit die Schule wirtschaftlich betrieben werden kann, müsste die Zahl der Schüler auf mindestens 120 steigen.' Dann könne auch das 'sehr hohe' Schulgeld von rund 350 Mark pro Monat gesenkt werden. In der Kaufbeurer Wirtschaftsschule gehen derzeit 160 Schüler in sechs Klassen. Eltern müssen pro Schüler 140 Mark Schulgeld pro Monat aufbringen. In der Schule wird ein auf das Thema Wirtschaft spezialisierter Unterricht geboten. So werden in der Frenzelschule beispielsweise 'Übungsfirmen' gegründet und von den Schülern betrieben. Auch die Ausbildung am Computer sei ein bedeutender Schwerpunkt.
Beide Schulen finanzieren sich laut Schmied über Schulgeld und staatliche Zuschüsse. 'Wenn wir die Schule in Oberstdorf übernehmen, muss das nahtlos geschehen, sonst fallen die staatliche Zuschüsse für die dortige Einrichtung weg.' Die Oberstdorfer Schule müsse gemeinnützig betrieben werden, das heißt, anfallende Gewinne müssen grundsätzlich in die Schule selbst zurückfließen. Für Oberstdorf ist laut Schmied die Gründung einer gemeinnützigen Gmb H angedacht.