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Freischießen als Markenzeichen

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Freischießen als Markenzeichen

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    Obergünzburg (ram). - Bei der Eröffnung des Freischießens im Ratssaal des Pflegerschlosses lag neben der Freude über den Beginn des größten Volksfests der Gemeinde ein bisschen Wehmut in der Luft. War es doch für Bürgermeister Herbert Schmid, der im Dezember sein Amt abgeben wird, 'die letzte Amtshandlung' beim Freischießen. Landrat Johann Fleschhut bezeichnete die fröhlichen Festtage als ein 'Markenzeichen von Obergünzburg'. Fleschhut sprach beim feierlichen Festakt im Pflegerschloss davon, dass dieses älteste Schützenfest der Region einen 'Superlativ' darstelle. Es sei 'keine leere Geschichte' sondern altüberlieferte Tradition. Dies erfordere von den Verantwortlichen 'Rückgrat' mit stets neuen Herausforderungen für das Heute. 'Dieses Fest muss in die Zukunft geführt werden', unterstützte der Landkreischef die Bemühungen der beiden Schützenvereine Guntia und Feuerschützengesellschaft sowie des Markts Obergünzburg. Er versicherte, dass 'das Ehrenamt in Obergünzburg spürbar' sei.

    Hoher Stellenwert Bürgermeister Herbert Schmid drückte den hohen Stellenwert des Freischießens aus, das dieses in der Öffentlichkeit erfährt. 'Das konnte ich letztes Jahr erleben, als der Markt seine Beteiligung am Schützenfest absagte', erinnerte der Gemeindechef an ein Ereignis, das 'hohe Wellen schlug'. Nunmehr setzten sich alle Beteiligten zum Ziel, das Freischießen zu einem gesellschaftlichen und sportlichen Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Kommune zu machen, freute sich Schmid. Denn man sei sich einig, dass das Fest für den Markt und die Region eine wichtige und unverzichtbare Veranstaltung darstelle. Mit neuer Motivation sowie bewährten und neuen Veranstaltungen solle die Attraktivität erhalten und sogar gesteigert werden, meinte Schmid. Zusätzliche Unterhaltung und Begegnung bringe das Sänger- und Musikantentreffen. Auch einen Seniorennachmittag, den die Gemeinde durchführe, rechnet der Rathauschef dazu. Ebenso erwähnte er die Bemühungen der Festwirtin Susanne Lolacher um attraktive Veranstaltungen. Tradition und deren Pflege seien eine 'zeitgemäße Weiterentwicklung von Bewährtem'. Zufriedene Besucher sagten: 'Nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder', meinte Schmid. Grußworte sprachen der stellvertretende Bezirks-Schützenmeister Johann Hafner, der feststellte, dass in Obergünzburg an einem Strang gezogen werde. Gau-Schützenmeister Richard Sirch betonte, dass 'wir nur gemeinsam stark sind'. Die Schützenmeister Alfred Steck (Guntia) und Max-Josef Schwarzer (Feuerschützen) betonten die Tradition des Freischießens, das seit dem Mittelalter in Obergünzburg abgehalten wird. Besonderer Dank gebührte Bürgermeister Schmid, der heuer 'sein' letztes Freischießen eröffnete, für dessen stete Unterstützung des Schießens und der Festtage.

    Der Fürstabt stiftete einen Preis Das erfreulich gut besuchte Historienspiel zwischen Rathaus und Pfarrkirche kündigte Bürgermeister Schmid an. Die Zuschauer sollten sich etwa ins Jahr 1535 zurückversetzen. Nach den Gräueln des Bauernkriegs von 1525 begannen die Narben zu heilen, und die Untertanen wurden wieder mit Feuerbüchsen ausgestattet. 'Fürstabt Wolfgang von Grünenstein' stiftete dann in einem urigen Historienspiel einen ansehnlichen Geldbetrag für den besten Schützen des Marktfleckens 'Günzburg'. Das Schießen war früher kein Sport, es musste von der Obrigkeit mit Preisen 'schmackhaft' gemacht werden. Buchstäblich 'mit Pauken und Trompeten' marschierte die historische und die heutige Prominenz zum großen Festzelt auf der Rösslewiese. Hier stand es traditionell dem Bürgermeister zu, das erste Fass Bier anzuzapfen. Nicht nur Schmid freute sich, dass das Zelt nur wenige freie Plätze aufwies. Den musikalischen Part des Standkonzerts am Pflegerschloss und bei der Eröffnung im Festzelt übernahm das Blasorchester Obergünzburg unter Leitung von Manfred Wörz-Maurus, den zweiten Teil bestritt die Stimmungs-Kapelle Willofs. Am Samstag folgte ein Kindernachmittag und am Abend sorgte DJ-Kiss für tolle Stimmung im Festzelt.

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