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Freinacht im Allgäu - Weitere Bräuche zum 1. Mai

Brauchtum

Freinacht im Allgäu - Weitere Bräuche zum 1. Mai

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    Die Kelten (800 bis 100 vor Christus) feierten in der Nacht zum 1. Mai Beltane, ein Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest sowie den Sommerbeginn. In dieser Nacht vereinigte sich das Weibliche (die große Göttin, die Erde) mit dem Männlichen (teils als Maibaum dargestellt). Ihre Rollen übernahmen aber auch die erste Priesterin und der Anführer eines Stammes in einem Liebesakt vor dem Volk. Dieses wiederum feierte Frühling und Fruchtbarkeit unter anderem mit Freudenfeuern und Beischlaf auf den Feldern.

    Der Name Walpurgisnacht stammt von Walpurga, einer 710 geborenen Äbtissin. Sie galt als Beschützerin vor Zauberei und wurde an einem 1. Mai heiliggesprochen. In dieser Nacht feierten Hexen, so die Sage, Hochzeit mit dem Teufel. Als ihr Tanzplatz schlechthin gilt, seit Goethes Faust dort die Walpurgisnacht verbrachte, der Blocksberg, besser bekannt als Brocken im Harz.

    Der Maibaum verbreitete sich südlich des Mains im 16. Jahrhundert. In Oberbayern war er bereits damals oft mit Figuren versehen. Im Allgäu wurde meist nur ein Stamm aufgestellt, sagt Heimatforscher König. Offiziell zum Brauchtum erklärt wurde der Maibaum aber erst von König Ludwig I. (1825 bis 1848) Davor waren Maibäume teils sogar verboten, da es dem Volk untersagt war, in den Wäldern des Adels Bäume zu schlagen. Im Allgäu sind erste Maibäume 1845 in Altdorf und Nesselwang schriftlich erwähnt.

    Figurenbäume verbreiteten sich etwa ab 1930 in der Region. Einer der ersten sei 1933 in Nesselwang aufgestellt worden, schreibt der verstorbene Volkskundedozent Dr. Günther Kapfhammer.

    Das Maien bezeichnet einen Brauch, bei dem unverheiratete Männer im Allgäu geschmückte Bäumchen - meist Birken - vor den Häusern ihrer Angebeteten aufstellen.

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