Roßhaupten/Ostallgäu: Freie Wähler sind zufrieden

26. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Jahresversammlung - Auf kommunaler Ebene und landesweit mehr Gewicht gewonnen - Kein Interesse an Teilnahme bei Europawahl

Zufriedene Gesichter bei der ersten Jahresversammlung der Freien Wähler (FW) im Ostallgäu nach den Kommunal- und Landtagswahlen: Konnten die FW doch in vielen Orten zulegen und schafften sie erstmals den Einzug ins Maximilianeum. Allerdings wollen zumindest die FW im Ostallgäu nicht an der Europawahl teilnehmen, wie eine Umfrage ergab.

Vorsitzender Josef Rid (Buchloe) begrüßte über 40 Mitglieder im Hotel "Haflinger Hof" bei Roßhaupten, darunter Landrat Johann Fleschhut und zahlreiche Bürgermeister sowie Stadt- und Gemeinderäte. Der Zweite Bürgermeister von Roßhaupten, Fridolin Linder, stellte seinen Ort in einem Grußwort kurz vor. Er berichtete vom großen Erfolg bei den Kommunalwahlen in Roßhaupten, in denen es große Verschiebungen zugunsten der Freien Wähler gegeben hatte.

Gern griff Vorsitzender Rid diese Botschaft auf, konnte er sie doch auch für weitere Gemeinden im Ostallgäu verkünden. Auch im Kreistag war man erfolgreich: Man stellt erneut den Landrat und erreichte mit 15 Kreisräten die zweitstärkste Fraktion. Im Bezirkstag konnte man die Zahl der Räte verdoppeln. Auch war Rid stolz auf den Erfolg bei der Landtagswahl, als die Freien Wähler mit 21 Abgeordneten ins Maximilianeum einziehen konnten.

Landrat Johann Fleschhut bezeichnete die Landtagswahl als "historisches Ereignis für die Freien Wähler" und stellte fest: "Wir gehören dahin!" Auf den Landkreis Ostallgäu bezogen sieht er auch Schwierigkeiten zukommen, warnt aber vor zu viel Pessimismus: "Man kann eine Krise auch herbeireden und sich in eine Depression hineinjammern." Drei Punkte sind für ihn wichtig: Die Investitionen in ihrer Größenordnung halten, die Schulden abbauen und keine Erhöhung, vielleicht sogar eine Reduzierung der Kreisumlage, wenn der Bezirk mitmacht. Auf die Kreiskliniken eingehend kündigte Fleschhut für 2009 einen Abbau der Altlasten an. "Wir haben mit unseren Kliniken kein medizinisches oder Pflegeproblem, sondern nur ein wirtschaftliches.

" 2009 werde auch das Multifunktionsgebäude in Kaufbeuren fertig werden und die Sanierung der Restbauten beginnen. Ebenso solle Füssen tragfähige wirtschaftliche Strukturen erhalten.

"Standort geadelt"

Auf der Ebene der Wirtschaftspolitik verwies er stolz auf die Investitionen von Nestlé in Biessenhofen (100 Millionen Euro) und Agco Fendt in Marktoberdorf (120 Millionen), die in den schönsten Landkreis Deutschlands fließen werden. "Damit wird der Standort Ostallgäu geadelt!" Eine rege Diskussion ergab sich beim Thema Freie Wähler und Europawahl. Der Landesvorstand will die Meinung der Basis erkunden und es wurde diskutiert und argumentiert. In einer schriftlichen Abstimmung entschieden sich 65 Prozent der Anwesenden gegen eine Beteiligung der Freien Wähler an der Europawahl.