Kabarett Monika Gruber behauptet: "Zu wahr um schön zu sein" Cindy aus Marzahn hat einen Traum: "Schizophren - Ich wollte ne Prinzessin sein"">

Artikel: Frauen-Power auf der Bühne

13. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Kabarett Monika Gruber behauptet: "Zu wahr um schön zu sein" Cindy aus Marzahn hat einen Traum: "Schizophren - Ich wollte ne Prinzessin sein"

Von Freddy Schissler | Werde ich jemals vom Beruf des Schauspielers leben können?" Monika Gruber gibt zu, dass ihr dieser Satz immer wieder durch den Kopf gegangen ist. Dass er sich sogar dort hartnäckig festgesetzt hat. Und doch, beteuert sie, habe sie sich nicht in die Knie zwingen lassen. Auch nicht von existenziellen Fragen. Monika Gruber, Fremdsprachensekretärin aus Erding, wusste ebenso: Ihr gelernter Beruf füllte sie nicht aus.

Nun ist sie nicht Schauspielerin, sondern Kabarettistin geworden - und in dieser Rolle am 15. November (20 Uhr) in der Big Box Allgäu in Kempten zu sehen. "Zu wahr um schön zu sein" heißt ihr Programm, in dem sie sich den wirklich wichtigen Fragen des Lebens zuwendet: Darf man die Pille absetzen, bevor man einen Krippenplatz hat? Und wie soll er heißen, der Bua (selbstverständlich wirds ein Bua!)? Womöglich Eros Herodes Keanu Seppi Gruber? Wird er die Mutter später hassen und in ihre Schuhe bieseln, wenn sie ihm kein Nutella sondern nur Nußpli zu essen gibt?

Wie viel Monika Gruber in solchen Programmen steckt? Sehr viel, gesteht die Kabarettistin. Sie sagt aber auch, dass vieles überspitzt dargestellt sei. Schließlich sollen sich die Leute amüsieren- auf ihre Kosten. Die "Gruberin" hat damit kein Problem.

Immerhin, verrät sie, provoziere und schockiere sie die Leute gerne ein wenig. Und die scheinen das zu mögen, was die stetig steigende Fangemeinde der 37-Jährigen aus dem Landkreis Erding beweist.

Monika Gruber gastiert am 15. November (20 Uhr) in der Big Box in Kempten. Karten: 01805/132132.

Wer weiß schon wirklich, was die Zukunft bringt?" Ilka Bessin muss bei der Frage, was in den nächsten Jahren auf sie zukommen wird passen und die Schultern ratlos nach oben ziehen. Schließlich hat sie sich auch vor ein paar Jahren nicht träumen lassen, dass sie heute auf der Bühne steht, eine große Fangemeinde besitzt und sogar einen anderen Namen.

Cindy aus Marzahn. So nennt sich jene Frau, die nächste Woche ihren 37. Geburtstag feiert, aus einem Ort (Luckenwalde) kommt, wo sich vermutlich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, die sich zur Köchin ausbilden ließ, einst auf einem Schiff als Animateurin jobbte, danach arbeitslos war und stempeln gehen musste. Keine idealen Voraussetzungen für eine große Bühnenkarriere.

Oder doch? In Zeiten, in denen vielen Leute der Sinn nach Fast-Food-Kabarett steht, also jener Art von Comedy, bei der Tempo oder deftige Sprüche gefragt und untere Schubladen aufgezogen werden, spült die Showbusiness-Maschinerie die tollsten Typen an die Oberfläche.

Seit Cindy aus Marzahn in der Sendung "Quatsch Comedy Club" auf sich aufmerksam machte, lila Sweatshirts trägt und Sprüche klopft wie "Alzheimer Bulimieich fresse den ganzen Tag und vergesse, abends zu kotzen" hat sie den Mitarbeitern bei der Agentur für Arbeit die Hand zum Abschied gereicht und einen neuen Job gefunden: auf der Bühne.

"Schizophren - ich wollte ne Prinzessin sein!" heißt ihr Programm, mit dem sie am 14. November in Kempten gastiert. Ob dieser Wunsch für sie in Erfüllung geht?

Cindy aus Marzahn gastiert am Freitag, 14. November (20 Uhr), im Kornhaus in Kempten. Es gibt nur noch Restkarten.