Von Tobias Schuhwerk Immenstadt Ein Allgäuer redet künftig ein Wörtchen mit, wenn es beim Fußball-Bundesligisten TSV München 1860 um die Wahl des Torhüters geht: Der gebürtige Immenstädter Peter Sirch ist seit Ende Juni Torwart-Trainer bei den 60ern und berät Chef-Coach Falko Götz. Nach siebenjährigem Engagement bei der Sp Vgg Unterhaching wurde der 42 Jahre alte Sportlehrer, der sich zuletzt ein Jahr in Fußball-Abstinenz übte, mit 1860 schnell handelseinig. Falko Götz steht für eine fortschrittliche Philosophie. Da pass ich hin, sagt Sirch, der beim Trainingslager der Löwen in Bad Wörishofen zum ersten Mal längeren Kontakt zur Mannschaft hatte. Sehr gutes Engagement Sein Eindruck: Die ziehen voll mit. Da ist viel Spaß dabei. Ob das so bleibt, bezweifeln Kritiker. Nach dem Weggang der Altstars Davor Suker, Martin Max und Thomas Häßler - sehen Pessimisten die 60er gar in Abstiegsgefahr.
Peter Sirch lässt sich davon nicht beunruhigen. Die Mannschaft sei auf einem guten Weg. Und: sie habe mehr Potenzial als die Sp Vgg Unterhaching, mit der er in der Saison 99/2000 den Klassenerhalt sicherte. Konkreter will der neue Trainer bezüglich der Saisonziele nicht werden. Er sei erst im Begriff, die Stärken und Schwächen seiner Schützlinge zu analysieren. Nach dem Wechsel von Simon Jentzsch zum Vf L Wolfsburg buhlen beim TSV 1860 folgende Kandidaten um den Platz zwischen den Pfosten: Michael Hofmann (30), Andre Lenz (29/früher: Cottbus) und Matthias Küfner (22). Letzter Test in Südkorea Sirch wird das Trio in einem Trainingslager in Südkorea testen und zusammen mit Trainer Götz und dessen Assistenten Olaf Janssen vor dem ersten Saisonspiel am 2. August gegen den 1. FC Kaiserlautern eine Entscheidung treffen. Spätestens dann wird sich auch zeigen, ob der Torwart-Job bei 1860 tatsächlich unbedeutend geworden ist, wie Falko Götz jüngst im Fachmagazin Kicker verlauten ließ: Mit Neuzugang Janne Saarinen und dem neuen Innenverteidiger werden wir eine stärkere Viererkette bekommen, so dass unser Torhüter nicht mehr so im Blickpunkt stehen wird.