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Förderer gesucht für Südsee im Allgäu

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Förderer gesucht für Südsee im Allgäu

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    Obergünzburg(sg). - In seiner Finanzplanung hat der Markt Obergünzburg für die Jahre 2003 bis 2005 bereits je 300000 Euro für die Wiedereröffnung seiner Südseesammlung vorgesehen. Auch der Kreisausschuss hat schon ein deutliches Signal gesetzt, das Projekt fördern zu wollen. 25000 Euro hat die Sparkasse Allgäu dafür gespendet, etliche Obergünzburger Bürger und Vereine haben ihr Scherflein in den Spendentopf gelegt. Gestern war nun Bezirkstagspräsident Dr. Georg Simnacher vor Ort, um sich ein Bild von dem Vorhaben zu machen. Denn es bedarf vieler Geldgeber, um das Vorhaben verwirklichen zu können. Zu ihnen gehört der Bezirk Schwaben, dessen Gremium über einen Zuschuss beraten wird. Landtagsabgeordneter Helmut Schreck, Kreis- und Bezirksrätin Ursula Lax, Bürgermeister Herbert Schmid, Museumsleiter Karl Fleschutz und Architekt Martin Hofmann erläuterten dem Bezirkstagspräsidenten den Stand der Planungen und wie die Südsee-Exponate in den Ostallgäuer Marktflecken kamen. Untergebracht werden soll die Sammlung im alten Pfarrstadel neben dem Heimatmuseum. Er bedarf einer grundlegenden Sanierung, um die Schätze der Südsee sach- und fachgerecht präsentieren zu können. Rund drei Millionen Mark wurden in den ersten Berechnungen vor einigen Jahren dafür insgesamt veranschlagt. Der nächste Schritt, so Simnacher, müsse sicher sein, alle möglichen Geldgeber zu einem 'Finanzgespräch' an einen Tisch zu holen. Mit dabei sein werden unter anderem Vertreter der Regierung von Schwaben, des Denkmalschutzes, den Entschädigungsfonds und der Städtebauförderung. Wie schnell das geht, davon hängt auch der Sanierungsbeginn am Pfarrstadel ab. Bürgermeister Schmid rechnet im Moment damit, dass nicht wie geplant im Jahr 2003, sondern erst 2004 angefangen werden kann. Schreck unterstrich die Dringlichkeit, betonte, dass mit der vorhandenen Sammlung etwas passieren müsse, damit sie in der Substanz erhalten bliebt.

    Seit 90 Jahren in Obergünzburg Vor rund 90 Jahren gelangte die Marktgemeinde Obergünzburg in den Besitz der Südsee-Exponate. Der aus einer Obergünzburger Seifensieder-Familie stammende Karl Nauer (1874 bis 1962) hatte sie seinem Heimatort vermacht. Er stand als Kapitän in Diensten der Norddeutschen Lloyd. Für diese Schifffahrtsgesellschaft fuhr er zehn Jahre lang in die Südsee. Von dort brachte er nicht nur über 300 Fotografien mit, sondern auch allerlei Gebrauchs- und Kultgegenstände, kunsthandwerkliche Arbeiten der Eingeborenen Melanesiens sowie naturkundliches Anschauungsmaterial. Über 1500 Exponate aus dieser entlegenen Inselgruppe im Pazifik sind so ins Ostallgäu gelangt. Weitere befinden sich in den Archiven der Völkerkunde-Museen Bremen und München. Mit der Wiedereröffnung der Südsee-Sammlung in Obergünzburg kann, wenn die Finanzierung gesichert ist, ein Museum von überregionaler Bedeutung entstehen. Das 'Exotik-Event Südsee im Allgäu', so meint Karl Fleschutz, könnte 20000 Besucher im Jahr anlocken.

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